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den Ablagerungen bei Eberbach
sehen Fauna in Spalten- und Höhlenausfüllungen geborgen wurden.
Von besonderem Interesse war hierbei ein M2 des Unterkiefers,
der hinsichtlich seines allgemeinen Baues am meisten an Ursus
deningeri erinnert, hinsichtlich seiner Masse aber über die bei
dieser Art übliche Größe hinausreicht und sich mehr dem
Höhlenbären nähert. Aus meiner Arbeit seien folgende Äuße-
rungen hervorgehoben: „Der Erpfinger Bärenzahn hat offenbar
einer Form angehört, welche die Merkmale von drei verschie-
denen Arten {Ursus deningeri, Ursus spelaeus und Ursus arctos)
in sich zu vereinigen scheint“. Trotz der enormen Größe wurde
eine Identifizierung mit Ursus spelaeus, aber auch eine nähere
Verwandtschaft mit Ursus arctos abgelehnt. „Viel eher scheint
mir der Bär von Erpfingen dem Formenkreis des Ursus deningeri
nahezustehen. Freilich könnte es sich auch um eine Form handeln,
die eine Mittelstellung zwischen Ursus deningeri, spelaeus und
arctos einnimmt“. Wie damals, so ist auch heute noch kein ab-
schließendes Urteil über den Erpfinger Bären möglich. Eine Identi-
fizierung mit dem eigentlichen Forest-bed-Bären kam schon bei
der ersten Untersuchung des Restes nicht in Frage; denn es
handelt sich bei Ursus savini ja um eine kleinere Art, die hinter
den Maßen des Ursus spelaeus zurückbleibt, wenn sie auch sonst
in gewissen Punkten einige Ähnlichkeit mit letzterem aufweist.
Trotzdem könnte vielleicht, wenn man einmal besser über die
tatsächliche Variationsbreite des Forest-bed-Bären Bescheid weiß
und auch die Ursiden von Hundsheim, Deutschaltenburg usw.
noch eingehender untersucht sind, sich ein gewisser Zusammen-
hang der einzelnen Formen herausstellen. Vorläufig wird es
aber am besten sein, den Erpfinger Bären als großen Vertreter der
Deningeri-Gragge aufzufassen und ihn noch als Ursus aff. de-
ningeri zu bezeichnen.
Ursus etruscus Cuv. und Ursus arvernensis Croizet et Jobert.
Bekanntlich hat Ristori (1897) Ursus ruscinensis Dep. von
Roussillon, Ursus etruscus Cuv. aus dem Val d’Arno und anderen
Fundstellen, sowie Ursus arvernensis von Mont Perrier in der
Auvergne zu einer Art unter der Bezeichnung Ursus etruscus zu-
sammengezogen und die bisherigen Arten als verschiedene Rassen
aufgefaßt. Wohl mit Recht hat sich dagegen v. Reichenau (1906,
S. 202) für die Beibehaltung der mittelpliozänen Form Ursus
ruscinensis ausgesprochen, die er für eine wohlunterschiedene
den Ablagerungen bei Eberbach
sehen Fauna in Spalten- und Höhlenausfüllungen geborgen wurden.
Von besonderem Interesse war hierbei ein M2 des Unterkiefers,
der hinsichtlich seines allgemeinen Baues am meisten an Ursus
deningeri erinnert, hinsichtlich seiner Masse aber über die bei
dieser Art übliche Größe hinausreicht und sich mehr dem
Höhlenbären nähert. Aus meiner Arbeit seien folgende Äuße-
rungen hervorgehoben: „Der Erpfinger Bärenzahn hat offenbar
einer Form angehört, welche die Merkmale von drei verschie-
denen Arten {Ursus deningeri, Ursus spelaeus und Ursus arctos)
in sich zu vereinigen scheint“. Trotz der enormen Größe wurde
eine Identifizierung mit Ursus spelaeus, aber auch eine nähere
Verwandtschaft mit Ursus arctos abgelehnt. „Viel eher scheint
mir der Bär von Erpfingen dem Formenkreis des Ursus deningeri
nahezustehen. Freilich könnte es sich auch um eine Form handeln,
die eine Mittelstellung zwischen Ursus deningeri, spelaeus und
arctos einnimmt“. Wie damals, so ist auch heute noch kein ab-
schließendes Urteil über den Erpfinger Bären möglich. Eine Identi-
fizierung mit dem eigentlichen Forest-bed-Bären kam schon bei
der ersten Untersuchung des Restes nicht in Frage; denn es
handelt sich bei Ursus savini ja um eine kleinere Art, die hinter
den Maßen des Ursus spelaeus zurückbleibt, wenn sie auch sonst
in gewissen Punkten einige Ähnlichkeit mit letzterem aufweist.
Trotzdem könnte vielleicht, wenn man einmal besser über die
tatsächliche Variationsbreite des Forest-bed-Bären Bescheid weiß
und auch die Ursiden von Hundsheim, Deutschaltenburg usw.
noch eingehender untersucht sind, sich ein gewisser Zusammen-
hang der einzelnen Formen herausstellen. Vorläufig wird es
aber am besten sein, den Erpfinger Bären als großen Vertreter der
Deningeri-Gragge aufzufassen und ihn noch als Ursus aff. de-
ningeri zu bezeichnen.
Ursus etruscus Cuv. und Ursus arvernensis Croizet et Jobert.
Bekanntlich hat Ristori (1897) Ursus ruscinensis Dep. von
Roussillon, Ursus etruscus Cuv. aus dem Val d’Arno und anderen
Fundstellen, sowie Ursus arvernensis von Mont Perrier in der
Auvergne zu einer Art unter der Bezeichnung Ursus etruscus zu-
sammengezogen und die bisherigen Arten als verschiedene Rassen
aufgefaßt. Wohl mit Recht hat sich dagegen v. Reichenau (1906,
S. 202) für die Beibehaltung der mittelpliozänen Form Ursus
ruscinensis ausgesprochen, die er für eine wohlunterschiedene