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Becksmann, Ernst; Richter, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 6. Abhandlung): Die ehemalige Neckarschlinge am Ohrsberg bei Eberbach in der oberpliozänen Entwicklung des südlichen Odenwaldes — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43764#0093
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aus der Tongrube am Öhrsberg bei Eberbach
folgende Ergebnisse: Aus der Beschaffenheit des Querschnittes,
der sich aus Tracheiden aufbaut, ergibt sich, daß ein Nadel-
holz vorliegt. Die Tracheiden erscheinen im Querschnitt gleich-
mäßig viereckig, sodaß ein überaus einheitliches Bild zustande
kommt. Über die Art des Nadelholzes geben Radial- und Tangen-
tialschnitt näheren Aufschluß.
Die Längstracheiden zeigen im Radialschnitt die typischen Hof-
tüpfel, welche die Saftleitung im Nadelholz von Tracheide zu
Tracheide ermöglichen. Häufig finden sich Doppel- oder Zwillings-
tüpfel in einer Tracheidenbreite mit SANio’schen Streifen; bei sehr
zerstörten Stücken sind an Stelle der Hoftüpfel nur mehr Löcher
übrig geblieben.
Der Radialschnitt läßt auch den für Koniferen typischen Mark-
strahlbau erkennen. Der Markstrahl, der in diesem Schnitt als
mehr oder weniger breites Band erscheint, besteht aus zwei cha-
rakteristischen Bauelementen, in der Mitte aus parenchymatisehen
Zellen, die sehr deutlich einfache Tüpfel — meist gegen vier in
einem Kreuzungsfeld — zeigen, und am Rande aus tracheidalen
Zellen, die meist schmäler als die parenchymatischen sind und kleine
behöfte Tüpfel erkennen lassen. Auch die tangentialen Wände
der Markstrahlzellen sind deutlich getüpfelt.
Im Tangentialschnitt erscheinen die Markstrahlen als spinde-
iige Gebilde, zumeist einreihig, hie und da aber zusammengesetzt,
in der Mitte an der breiten Stelle von einem Harzgang durch-
zogen.
Dieser Markstrahl, aus parenchymatischen und tracheidalen Zellen
aufgebaut und teilweise Harzgänge führend, ist für Picea excelsci,
die Fichte, charakteristisch. Auch das Vorkommen von Zwillings-
tüpfeln mit den SANio’schen Streifen darum, ist eine Eigenart
dieses Holzes und findet sich besonders im Wurzelholz. Es liegt
demnach in den lignitischen Resten Holz von Picea excelsci vor.
Diese Art findet sich auch schon im Pliozän. Auch H. Glück be-
stimmte die ihm vorgelegten Reste in seiner eingangs zitierten
Arbeit als Picea excelsci, fügte aber noch an „var. alpestris
Brügger“. Hiezu möchte ich bemerken, daß, da schon die Art-
bestimmung bei Fossilien oft auf Schwierigkeiten stößt, die Be-
stimmung einer Varietät gewagt ist, da kaum die Arten, ge-
schweige erst Varietäten im Holzbau eindeutige Unterschiede
zeigen. Auch hat Glück als rezentes Vergleichsmaterial an Holz
Piceci europaea untersucht und die Varietät alpestris sich nicht
beschaffen können.
 
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