Elise Hofmann: Pflanzliche Reste
Es läßt sich daher nur mit Bestimmtheit sagen, daß Picea
excelsa, unsere heutige in Mitteleuropa heimische Fichte, in diesen
Funden zu erkennen ist, welche im Tertiär und besonders in
dessen letztem Abschnitt, dem Pliozän, ihre Vorläufer hatte.
Neben Picea excelsa finden sich unter den Proben manchmal
als Splitter Reste eines Laubholzes. Ein Querschnitt läßt sich da-
von nicht mehr anfertigen, denn es handelt sich um mikroskopisch
kleine Stückchen. Die Längsschnittbilder aber zeigen an diesem
Holz noch die Beschaffenheit der Gefässe sehr deutlich. Ihre
Längswände sind mit dicht gelagerten, einander sechsseitig ab-
flachenden Hoftüpfeln versehen und gegen die Fasern (Libri-
form) mit Schraubenleistchen verdickt. Diese Ausbildung der Ge-
fässe, welche einfach durchbrochene Querwände aufweisen, ist
für Arten von Ahorn, Acer sp., charakteristisch. Auf eine be-
bestimmte Art von Ahorn läßt sich in diesem Falle mangels an-
derer diagnostisch wichtiger Merkmale, wie z. B. der Beschaffen-
heit des Querschnittes, nicht schließen.
Infolge ihres viel komplizierteren Baues, besonders aber der
Einlagerung von mehr oder weniger breiten Gefässen und vor
allem aber infolge des Mangels an konservierendem Harz unterliegen
Laubhölzer der Zerstörung, so auch dem Fossilisationsprozeß, viel
mehr als Nadelhölzer, sind daher in Form von Fossilien viel
seltener, meist nur als Splitter, nie als ganze Stücke vorhanden,
es sei denn, sie lägen als Versteinerungen (Intuskrustate) vor.
Ich habe schon eingangs erwähnt, daß bei einigen Proben
dem Ton außer den braunen lignitischen Holzresten noch im Ge-
webe sehr gut erhaltene Schüppchen von meist glänzend braunen
Frucht- oder Samenschalen aufliegen. Die Epidermiszellen dieser
Reste sind sehr dickwandig. Dies deutet darauf hin, daß es sich
um Teile von Frucht- oder Samenoberhäuten handelt. In ihrem
Aussehen erinnern sie an Fruchtreste, wie ich solche an tertiären
Lagerstätten des öfteren angetroffen habe. Da diese Reste mor-
phologisch nicht mehr erkennbar sind, lassen sie eine Artbestim-
mung nicht zu, zumal auch eine Feststellung aus dem Gewebe
mangels rezenten Vergleichsmateriales nicht möglich ist, obgleich
die Zellen sehr gut erhalten sind.
Besonders erwähnt sei ein ähnliches Vorkommen von hell-
braunen, glänzenden, blättrigen Auflagen auf dem tonigen Ge-
stein. Die mikroskopische Untersuchung ließ wieder sehr dick-
wandige, mehr oder weniger längliche, vieleckige bis unregelmäßige
Es läßt sich daher nur mit Bestimmtheit sagen, daß Picea
excelsa, unsere heutige in Mitteleuropa heimische Fichte, in diesen
Funden zu erkennen ist, welche im Tertiär und besonders in
dessen letztem Abschnitt, dem Pliozän, ihre Vorläufer hatte.
Neben Picea excelsa finden sich unter den Proben manchmal
als Splitter Reste eines Laubholzes. Ein Querschnitt läßt sich da-
von nicht mehr anfertigen, denn es handelt sich um mikroskopisch
kleine Stückchen. Die Längsschnittbilder aber zeigen an diesem
Holz noch die Beschaffenheit der Gefässe sehr deutlich. Ihre
Längswände sind mit dicht gelagerten, einander sechsseitig ab-
flachenden Hoftüpfeln versehen und gegen die Fasern (Libri-
form) mit Schraubenleistchen verdickt. Diese Ausbildung der Ge-
fässe, welche einfach durchbrochene Querwände aufweisen, ist
für Arten von Ahorn, Acer sp., charakteristisch. Auf eine be-
bestimmte Art von Ahorn läßt sich in diesem Falle mangels an-
derer diagnostisch wichtiger Merkmale, wie z. B. der Beschaffen-
heit des Querschnittes, nicht schließen.
Infolge ihres viel komplizierteren Baues, besonders aber der
Einlagerung von mehr oder weniger breiten Gefässen und vor
allem aber infolge des Mangels an konservierendem Harz unterliegen
Laubhölzer der Zerstörung, so auch dem Fossilisationsprozeß, viel
mehr als Nadelhölzer, sind daher in Form von Fossilien viel
seltener, meist nur als Splitter, nie als ganze Stücke vorhanden,
es sei denn, sie lägen als Versteinerungen (Intuskrustate) vor.
Ich habe schon eingangs erwähnt, daß bei einigen Proben
dem Ton außer den braunen lignitischen Holzresten noch im Ge-
webe sehr gut erhaltene Schüppchen von meist glänzend braunen
Frucht- oder Samenschalen aufliegen. Die Epidermiszellen dieser
Reste sind sehr dickwandig. Dies deutet darauf hin, daß es sich
um Teile von Frucht- oder Samenoberhäuten handelt. In ihrem
Aussehen erinnern sie an Fruchtreste, wie ich solche an tertiären
Lagerstätten des öfteren angetroffen habe. Da diese Reste mor-
phologisch nicht mehr erkennbar sind, lassen sie eine Artbestim-
mung nicht zu, zumal auch eine Feststellung aus dem Gewebe
mangels rezenten Vergleichsmateriales nicht möglich ist, obgleich
die Zellen sehr gut erhalten sind.
Besonders erwähnt sei ein ähnliches Vorkommen von hell-
braunen, glänzenden, blättrigen Auflagen auf dem tonigen Ge-
stein. Die mikroskopische Untersuchung ließ wieder sehr dick-
wandige, mehr oder weniger längliche, vieleckige bis unregelmäßige