Metadaten

Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 7. Abhandlung): Die Rolle der Anatexis — Heidelberg, 1939

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43765#0006
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
6

0. H. Erdmannsdörffer:

wickeln. Diese sitzen oft ganz voll mit sehr zierlichen bis 0.5 mm
großen scharf begrenzten Quarzdihexaedern vom Habitus der
Hochtemperaturform, aber auch mit gerundeten „Quarztropfen“;
eine Regelung ist nicht erkennbar. Sie fehlen auch keineswegs in
den „hellen Lagen“ und ebensowenig in gewissen „Sediment“-
Gneisen, in denen man diese zumeist als Eruptivquarz ange-
sehene Ausbildungsform zunächst nicht erwarten würde.
b) Biotitanreicherung. Sehr auffallend ist eine andere,
besonders im Bereich der „Renchgneise“ verbreitete Erscheinung
im Verhalten der hellen und dunklen Gemengteile zueinander.
Hier findet, besonders in Gebieten intensiver Faltung, eine oft
sehr scharfe Scheidung hellen und dunklen Materials statt: in den
Faltenscharnieren und in Stauräumen reichern sich die Biotite, in
den meist auch, aber schwächer gefalteten Flanken die hellen
Gemengteile erheblich an; diese sind teils feinkörnig, teils gröber,
pegmatitisch, und sammeln sich oft zu Quertrümern.
Beispiele dieser Art kann man in besonders schöner Ent-
wickelung im Hexenloch (Blatt Furtwangen) und seiner Umgebung
studieren. Ähnliches zeigen die Gneise von Silberberg bei Hinter-
zarten, aus der Umgebung des Steinbruches Vulkan bei Haslach,
im Schauinslandgebiet u. a. 0.. Das Gestein von Silberberg
sei näher beschrieben:
Der z. T. Orthit 3 4) führende Biotitgneis der Umgebung des
Matthisleweiher und von Silberberg zeigt — besonders bei dem
letztgenannten Ort — starke Faltungen und mit ihnen verbunden
Anreicherung granitischkörnigen Materials einerseits und glimmer-
reiche stark zusammengestauchte und gefältelte Reliktteile an-
dererseits (Taf. I, Abb. 1). Der Mineralbestand ist in beiden Fällen
qualitativ gleich:
Plagioklas (An27—>An22; An32—>An22; An30 —>An25) l).
Orthoklas fehlt. L e p i d o m e 1 a n (y—a = 0.057), z. T. baue-
ritisiert.
Mus ko vit (y = 1.588, /?= 1.584; y—« = 0.040, ß— « = 0.035;
2E(t = 84°, daraus 2 V« = 49°). Quarz, überwiegend im graniti-
3) O r t h i t bevorzugt unter den Gneisen, wie bekannt, im Allgemeinen
biotitreichere, sehr oft auch hornblendeführende Gesteine. Es ist auffallend,
daß er auch in den Graniten sich ganz ausgesprochen an dunklere Typen
wie Hornblendebiotitgranite und ähnliches hält.
4) Die Bezeichnung Anx Am/ gibt den Wechsel im An-Gehalt in
der Richtung Kern Schale an. Bestimmung vorwiegend mit dem Fe-
DOROW-Tisch auf Grund der REiNHARDT’schen Kurven.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften