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Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 7. Abhandlung): Die Rolle der Anatexis — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43765#0043
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Die Rolle der Anatexis

43

Wie dieses ungewöhnliche Verhalten gedeutet werden kann,
wird im Schlußabschnitt besprochen werden (S. 68).
C. Gefüge.
Die Gefüge der beschriebenen Gesteine werden im Folgen-
den in Reihen von verschiedenartige Gesteine umfassenden
Gruppen zusammengenommen, obwohl einerseits Konvergenzer-
scheinungen scharfe Trennungen zwischen ihnen unmöglich
machen, andererseits häufig Kombinationen von zeitlich verschie-
denen Vorgängen am Einzelgestein gefügemäßig sich überlagern
können.
1. Blastische und inetasoinatisdie Strukturbeziehungen zwischen
den Einzelmineralien.
a) Quarz — Quarz.
Pflasterstruktur ist häufig, Verzahnung der Körner verbreitet,
doch ohne erkennbare Regel. Das Auftreten mehrerer Quarz-
„generationen“ wird durch zeitlich zwischengeschalteten Feldspat
erwiesen.
b) Quarz — Feldspat.
1. Quarzdihexaeder und Quarztropfen.
Auf ihre allgemeine Verbreitung in Feldspat, Orthoklas wie
Plagioklas, auch Hornblende und Biotit ist bei der Beschreibung
des Mineralbestandes bereits hingewiesen worden. Aus Graniten,
Pegmatiten u. ä. sind sie allgemein bekannt; sie finden sich auch
in den Kristallgraniten und deren Begleitgesteinen, Apliten, Peg-
matiten usw. Auffällig ist nun, daß sie sich in genau der gleichen
Entwickelung in den nebulitischen Gneiseinschlüssen dieser Ge-
steine finden, in den Biotitgesteinen, manchen Syeniten (in an-
dern, z. B. vom Frohnautypus, können sie fehlen, auch die Kin-
zigitgneise sind arm daran), ferner in Gneisen vom Typus Büblis-
miihle und Todtnauberg, Granatgneis vom Hexenloch, Misch-
gneisen verschiedener Art, Cordieritgneisen vom Schottenbühl
(bei Neustadt), Albtal und anderen Vorkommen, in Gesteinen so-
mit, die als Sedimentderivate gelten.
Eine für magmatische Gesteine charakteristische Erscheinung
greift also hier in den Umwandlungsbereich von sedimento-
genem Material über.
 
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