Metadaten

Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 7. Abhandlung): Die Rolle der Anatexis — Heidelberg, 1939

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43765#0036
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
36 0. H. Erdmannsdörffer :
stufen schwanken. Ihr geologisches Auftreten weist sie einer der
älteren varistischen Intrusionsphasen zu.
Es ist nun sehr beachtenswert, daß die „Biotitgesteine“ in
Zindelstein, die, wenigstens zum Teil, in sehr engen Beziehungen
zu den alten Gneisen und Amphiboliten stehen, eine ganz gleich-
artige Variabilität wie die Syenite 13) besitzen. Die Tabelle auf S. 37
zeigt dies deutlich. Die Modalbestände sind in Vol. °/0 angegeben.
Zum Vergleich sind mit angeführt der anscheinend sehr nahe
verwandte Vaugnerit, ferner die im Folgenden beschriebenen
Gesteine vom Wildschapbachtal, vom Wäldental und die vom
Artenberg (Studien X, S. 12) sowie die Kristallgranite von Zindel-
stein u. ä.
Es ergibt sich aus diesem Tatbestand die Fragestellung:
Bestehen Beziehungen zwischen Gneis und „Syenit“, die denen
zwischen Granit und Syenit entsprechen? Diese Frage soll zu-
nächst an zwei konkreten Beispielen erörtert werden.
a) Wäldental (Blatt Gengenbach).
Dieses Gestein hat A. Sauer (8) als biotitreiche Abänderung
vom Schapbachgneis (gnnb) bezeichnet, da es, trotz zweifelloser
Ähnlichkeit mit gewissen durbachitischen Typen, in engstem kon-
kordantem Verband mit den umgebenden Renchgneisen steht und
völlig verschwommen gegen sie abgegrenzt ist, wie es „wohl
zwischen den alten Gneisen unter sich verbreitet ist, nicht aber
auch gleichzeitig zwischen diesen und den wesentlich jüngeren
Eruptivmassen der Granitformation vorkommt“.
Die Gesteine, deren Korngröße ohne erkennbare Regel zwi-
schen 1 und 2 mm wechselt, haben durch die verschiedene
Beteiligung des Biotits bald helle, bald dunkle Partien, die an
völlig verschwommenen Grenzen schlierig verwoben sind, wobei
besonders die dunkleren Teile oft ausgeprägte Paralleltextur
zeigen, die, teils durch eine Regelung des Biotits, teils durch
einen Wechsel schmaler Lagen verschiedenen Biotitgehaltes her-
vorgerufen, die Trennung vom umgebenden Gneis in der Tat
sehr schwierig macht, zumal auch strukturell Ähnlichkeiten be-
stehen. Im Ganzen ist aber die Struktur mehr oder weniger deut-
lich, z. T. ganz ausgeprägt syenitisch.

13) Beide Gesteinstypen haben auch den Pyroxen gemeinsam.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften