II.
Über den Schädelausguß eines fossilen Bibers
aus den altdiluvialen Sanden von Mauer.
Von
Florian Heller in Heidelberg.
Mit 1 Tafel.
Im Oktober 1938 kamen aus der Hauptlettenbank der Grube
Sandbusch-Grafenrain bei Mauer einige merkwürdig geformte Ge-
steinsbrocken zum Vorschein, die bei näherer Betrachtung und
nach sorgfältiger Präparation sich als Ausgüsse eines fossilen
Schädels von Ccistor fiber erwiesen.
Der merkwürdige Fund zeichnet sich durch einen überraschend
guten Erhaltungszustand aus und verdient auch sonst einiges
Interesse, weshalb er im nachfolgenden eingehender beschrieben
werden soll.
Die Gesamtlänge des Steinkerns beträgt 131 mm, seine größte
Breite 53 mm. Das Ausfüllungsmaterial des Schädelausgusses ist
ein durch Kalk ziemlich fest verkitteter, feintoniger, gelblichgrauer
Sand, der in alle Hohlräume des Schädels eingedrungen ist und
selbst in die feinsten Kanälchen Eingang gefunden hat. Von der
Knochenmasse selbst ist nicht mehr viel vorhanden. Sie ist viel-
mehr infolge mechanischer Beanspruchung und chemischer Auf-
lösung fast vollständig verschwunden. Nur an wenigen Stellen
finden sich noch spärliche Reste der ehemaligen Schädelkapsel
in Gestalt kleiner, mürber Knochenstückchen. Der nach der voll-
ständigen Zerstörung der Knochenkapsel übriggebliebene Stein-
kern läßt viel mehr Einzelheiten des inneren Schädelbaues er-
kennen, als sonst bei natürlich gebildeten Schädelausgüssen er-
wartet werden kann.
Daß es sich bei dem interessanten Funde tatsächlich um den
Ausguß eines Biberschädels handelt, läßt sich sehr leicht durch
die mit aufgefundenen Zähne beweisen (Taf., Fig. 1), deren fester
Schmelzüberzug allen zerstörenden Einflüssen gegenüber stand-
Über den Schädelausguß eines fossilen Bibers
aus den altdiluvialen Sanden von Mauer.
Von
Florian Heller in Heidelberg.
Mit 1 Tafel.
Im Oktober 1938 kamen aus der Hauptlettenbank der Grube
Sandbusch-Grafenrain bei Mauer einige merkwürdig geformte Ge-
steinsbrocken zum Vorschein, die bei näherer Betrachtung und
nach sorgfältiger Präparation sich als Ausgüsse eines fossilen
Schädels von Ccistor fiber erwiesen.
Der merkwürdige Fund zeichnet sich durch einen überraschend
guten Erhaltungszustand aus und verdient auch sonst einiges
Interesse, weshalb er im nachfolgenden eingehender beschrieben
werden soll.
Die Gesamtlänge des Steinkerns beträgt 131 mm, seine größte
Breite 53 mm. Das Ausfüllungsmaterial des Schädelausgusses ist
ein durch Kalk ziemlich fest verkitteter, feintoniger, gelblichgrauer
Sand, der in alle Hohlräume des Schädels eingedrungen ist und
selbst in die feinsten Kanälchen Eingang gefunden hat. Von der
Knochenmasse selbst ist nicht mehr viel vorhanden. Sie ist viel-
mehr infolge mechanischer Beanspruchung und chemischer Auf-
lösung fast vollständig verschwunden. Nur an wenigen Stellen
finden sich noch spärliche Reste der ehemaligen Schädelkapsel
in Gestalt kleiner, mürber Knochenstückchen. Der nach der voll-
ständigen Zerstörung der Knochenkapsel übriggebliebene Stein-
kern läßt viel mehr Einzelheiten des inneren Schädelbaues er-
kennen, als sonst bei natürlich gebildeten Schädelausgüssen er-
wartet werden kann.
Daß es sich bei dem interessanten Funde tatsächlich um den
Ausguß eines Biberschädels handelt, läßt sich sehr leicht durch
die mit aufgefundenen Zähne beweisen (Taf., Fig. 1), deren fester
Schmelzüberzug allen zerstörenden Einflüssen gegenüber stand-