unter Einwirkung von Aminosäuren
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Setzung des Glykokolleffektes verrät aber eben auch zu dieser
Zeit noch, daß die Ernährungsweise der Vorperiode indirekt nach-
wirkt, und die kleine oder andersartige Fleischeiweißzersetzung
im Hunger vermag diese Folgen nicht, wie die größere bei Fleisch-
nahrung, zu vernichten.
Es ergibt sich nun die Frage, wie Fleisch in Mengen wirkt,
die soviel Glykokoll enthalten, wie einer bei bestimm-
ter Kost wirksamen Gly ko ko 11 zufuhr entspricht. Sie
kann auf zweierlei Weise untersucht werden: entweder wird
Fleisch zu derselben Nahrung, bei der eine bekannte Glykokoll-
dosis den Grundumsatz um einen gewissen Betrag senkt, in einer
dieser Dosis an Glykokoll äquivalenten Menge zugelegt oder eine
neue Kost aufgebaut, die soviel Glykokoll enthält wie die erste
samt der Glykokollzulage und in der Fleisch der hauptsächliche
Glykokollträger ist. Der im Hinblick auf die Kompensationsregel
der Aminosäuren ideale Fall, daß beide Futterarten auch die
übrigen Aminosäuren in derselben Menge enthalten, ist heute —
ohne Verwendung reiner Aminosäuregemische als Eiweißersatz
- nicht zu verwirklichen, doch wurde auf annähernd gleichen
Kalorien- und nicht sehr verschiedenen Stickstoffgehalt geachtet.
Die einschlägigen Versuche, welche Hund 4 ab 50. Versuchs-
tag (Tab. VIII) geliefert hat, lehren: wird der aus Magermilch,
Kartoffeln usw. bestehenden Kost Ilfj an Stelle des Glykokolls
(610 mg) eine sogar etwas mehr Glykokoll (770 mg) enthaltende
Fleischmenge (93 g) zugelegt, so erniedrigt sie den Grundumsatz
weniger als Glykokoll allein; er geht um 19.4 °/0 in fünfundzwanzig
Tagen herab statt um 35°/0 in sechzehn Tagen durch Glykokoll;
auch der respiratorische Quotient nimmt etwas weniger zu (um
0.06 gegenüber 0.076). Wenn hingegen in der Kost Ilft die Mager-
milch durch Fleisch (70 g) und eine kleine Kartoffelzulage (l/6 -
50 g) ersetzt wird (Kost I«), wobei der Gesamtstickstoff sich um
0.9 g vermehrt, der Kalorienwert aber praktisch gleichbleibt, so
sinkt der Grundumsatz beim Kostwechsel (108. Versuchstag ff) in
demselben Maße und in derselben Zeit (in 15 bis 18 Tagen) wie
nach Glykokollbeigabe zu Futter IIf1, und der respiratorische
Quotient steigt um den gleichen Betrag (um ca. 0.07s). Bei Rückkehr
zur Kost IIfj-j-Glykokoll (130. bis 154. Tag) bleibt in sechs
die Fehlerbreite beleuchtenden Messungen wiederum jede Ände-
rung aus, und dieser Zustand hält auch an, als am 154. Tag
das Kartoffeleiweiß (5.34 g) durch Fleisch ersetzt wird, das damit
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Setzung des Glykokolleffektes verrät aber eben auch zu dieser
Zeit noch, daß die Ernährungsweise der Vorperiode indirekt nach-
wirkt, und die kleine oder andersartige Fleischeiweißzersetzung
im Hunger vermag diese Folgen nicht, wie die größere bei Fleisch-
nahrung, zu vernichten.
Es ergibt sich nun die Frage, wie Fleisch in Mengen wirkt,
die soviel Glykokoll enthalten, wie einer bei bestimm-
ter Kost wirksamen Gly ko ko 11 zufuhr entspricht. Sie
kann auf zweierlei Weise untersucht werden: entweder wird
Fleisch zu derselben Nahrung, bei der eine bekannte Glykokoll-
dosis den Grundumsatz um einen gewissen Betrag senkt, in einer
dieser Dosis an Glykokoll äquivalenten Menge zugelegt oder eine
neue Kost aufgebaut, die soviel Glykokoll enthält wie die erste
samt der Glykokollzulage und in der Fleisch der hauptsächliche
Glykokollträger ist. Der im Hinblick auf die Kompensationsregel
der Aminosäuren ideale Fall, daß beide Futterarten auch die
übrigen Aminosäuren in derselben Menge enthalten, ist heute —
ohne Verwendung reiner Aminosäuregemische als Eiweißersatz
- nicht zu verwirklichen, doch wurde auf annähernd gleichen
Kalorien- und nicht sehr verschiedenen Stickstoffgehalt geachtet.
Die einschlägigen Versuche, welche Hund 4 ab 50. Versuchs-
tag (Tab. VIII) geliefert hat, lehren: wird der aus Magermilch,
Kartoffeln usw. bestehenden Kost Ilfj an Stelle des Glykokolls
(610 mg) eine sogar etwas mehr Glykokoll (770 mg) enthaltende
Fleischmenge (93 g) zugelegt, so erniedrigt sie den Grundumsatz
weniger als Glykokoll allein; er geht um 19.4 °/0 in fünfundzwanzig
Tagen herab statt um 35°/0 in sechzehn Tagen durch Glykokoll;
auch der respiratorische Quotient nimmt etwas weniger zu (um
0.06 gegenüber 0.076). Wenn hingegen in der Kost Ilft die Mager-
milch durch Fleisch (70 g) und eine kleine Kartoffelzulage (l/6 -
50 g) ersetzt wird (Kost I«), wobei der Gesamtstickstoff sich um
0.9 g vermehrt, der Kalorienwert aber praktisch gleichbleibt, so
sinkt der Grundumsatz beim Kostwechsel (108. Versuchstag ff) in
demselben Maße und in derselben Zeit (in 15 bis 18 Tagen) wie
nach Glykokollbeigabe zu Futter IIf1, und der respiratorische
Quotient steigt um den gleichen Betrag (um ca. 0.07s). Bei Rückkehr
zur Kost IIfj-j-Glykokoll (130. bis 154. Tag) bleibt in sechs
die Fehlerbreite beleuchtenden Messungen wiederum jede Ände-
rung aus, und dieser Zustand hält auch an, als am 154. Tag
das Kartoffeleiweiß (5.34 g) durch Fleisch ersetzt wird, das damit
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