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Oehme, Curt [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 7. Abhandlung): Der Einfluß des Glykokolls bei Hund und Ratte, 1 — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.43799#0035
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Curt Oehme: Der Energiehaushalt
— außer dem kleinen, stets gebrauchten Quantum Brauereitrocken-
hefe (5 g mit etwa 120 mg Glykokoll) — zum alleinigen Glyko-
kollträger der Nahrung wird; zur kalorischen Deckung dient
Kartoffelstärke (Kost I/?).
Der gegenseitige Austausch dieser isoglykokoll-
haltigen Kostformen, die aus Magermilch -% Kartoffel
-j-Glykokoll (IIfxGlyzin) einerseits, aus Fleisch +
Kartoffel (I«) oder Flei s c h -% Kart off elstärke (Iß) cete-
ris paribus bestehen, ändert also den basalen Kraft-
wechsel nicht.
Wird aber die Kartoffelmenge auf 650 g erhöht, Fett und Hefe hal-
biert und das Fleisch um 10% gegenüber Kost I« verkürzt, wodurch
der Kaloriengehalt um 150 (=21 %), der Stickstoff um weitere 0.5 g wächst,
während die Glykokollmenge wiederum derjenigen von Kost Ilfj + Glyko-
kollzulage (10 mg /100 g) gleichbleibt (Kost If2, 83. bis 96. Tag), so verharrt
der Grundumsatz wie nach Zulage von Fleisch (93 g) zu Kost IIfx auf einer
Senkung von ca. 19%. Dasselbe Futter (If2) ist später (238. Tag) bei
anderer Ausgangslage noch einmal verabreicht und die Einstellung auf
den innerhalb der Fehlergrenze identischen Grundumsatzwert (—0.9 %)
drei Wochen lang beobachtet worden.
Vom Standpunkt der Kompensationstheorie kann man
das Ergebnis dahin deuten, daß die Zulage von Glykokoll das
glykokollarme Eiweiß der Milch ebenso passend ergänzt wie der
äquivalente Glykokollwert im Fleisch dessen übrige Aminosäuren;
bei Zulage des letzteren zur Milch enthält die Nahrung dann
natürlich mehr gegensinnig zu Glykokoll wirkende Faktoren, wes-
halb die Kompensation nur unvollständig erfolgt. Zur Erleichterung
dieser Vergleiche sei auf die Kostzusammenstellungen in Tab. XI
hingewiesen.
Ein ganz ähnlicher Austausch zwischen Fleisch und
Vollmilch-% Glykokoll in ungefähr isoglykokollhaltigen
Mengen ist bei Hund 3 am Anfang der langen Periodenreihe
vorgenommen worden, in der die Glykokollwirkung bei 20°, also
mit Inanspruchnahme der chemischen Wärmeregulation, unter-
sucht wurde. Von den im folgenden Abschnitt erörterten Ergeb-
nissen gehört in diesen Zusammenhang der Beginn der Kurven
2 und 1 der Hunde 3 und 1, wo der in 24 Stunden verbrauchte
Sauerstoff und die gebildete Kohlensäure fortlaufend verzeichnet
sind; warum nicht umgerechnet in Kalorien, ist in der „Metho-
dik“ besprochen.
Auf Kurve 2 (Hund 3) bemerkt man folgendes: Nach Übergang von
der glykokollreicheren (659 mg), fleischführenden Kost la zu der glykokoll-
 
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