unter Einwirkung von Aminosäuren
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ärmeren (187 mg) Vollmilchdiät Illa und umgekehrt steigen und fallen der
Sauerstoffverbrauch und die Kohlensäureabgabe auch bei diesen anderen ther-
mischen Versuchsbedingungen in der bereits geschilderten Weise. Als das
Tier am 57. Versuchstag zu Kost Illa unter Hinzufügung von Glykokoll
(10 mg/100 g) zurückkehrt, bleibt der Nüchternumsatz dreißig Tage lang
konstant, d. h. also: bei Glykokollzugabe wirkt die Kost Illa aus Milch, Ei und
Kartoffelstärke usw. wie die Kost la aus Fleisch, Kartoffeln usw. ohne Glyzin.
Dies bestätigt der weitere Verlauf; denn nach Fortfall des Glykokolls aus dem
Futter Illa bleibt zwar der Umsatz zunächst noch etwa vierzehn Tage in-
folge der schon früher hervorgehobenen Nachwirkung unverändert, dann
aber macht sich der Glykokollmangel (ab 98. Versuchstag) geltend und
treibt ihn in die Höhe. Wir ließen es zur Zeitersparnis jedoch nicht erst
wieder bis zum vollen Anstieg kommen, sondern leiteten bereits nach
zwei Messungen fünf Tage später (105. Tag) durch Glykokollgaben einen
neuen Abfall ein, um damit die Beweiskette zu schließen, daß so, wie
die Kost Illa aus Milch, Ei und Kartoffelstärke usw. durch Glykokollzusatz
einer isoglykokollhaltigen Fleisch-Kartoffelnahrung in Bezug auf Tieflage
des Nüchternumsatzes gleichgemacht wird, auch die Abwärtsbewegung
desselben von seiner hohen Lage bei Kost Illa in derselben Weise ent-
weder durch Übergang zu Kost la oder durch Zulage einer entsprechenden
Menge Glykokoll zu Kost Illa bewirkt werden kann.
Daß bei hinreichend fleischhaltiger und damit glykokollreicher
Ernährung selbst große Dosen dieser Aminosäure den Gaswechsel
im nüchternen Ruhezustand, wie schon an der Ratte, so auch beim
Hund nicht vermindern, beweist die Eingangsperiode des Hundes 1
auf Kurve 1, in der bis zu 60 mg/100 g Glyzin täglich verabreicht
wurden. Bei einem viel fleischreicheren Futter steigert Glyko-
kollzusatz sogar den Grundumsatz der Ratte, was andernorts
gezeigt wurde.
VI. Glykokollwirkung bei Inanspruchnahme der
chemischen Wärmeregulation.
Überlegungen über den gesamten Kraftwechsel bei so starken
Schwankungen in der Höhe des Grundumsatzes fordern dazu
heraus, die Temperaturabhängigkeit der beschriebenen Stoffwech-
selreaktionen zu untersuchen. Wissen wir doch, welchen außer-
ordentlichen Einfluß Abweichungen von der Indifferenztemperatur,
insbesondere Abkühlung, auf die Umsatzgröße in Beziehung zur
Körperoberfläche gerade bei kleineren Tieren besitzen.
Infolge der erst im Laufe der Arbeit eintretenden Klärung der Pro-
bleme gehen die Versuche dieses Abschnitts, zu denen bereits die zuletzt
erwähnten gehören, zeitlich den Grundumsatzbestimmungen voraus. Auch
sie sind nach 26 bis 30stündigem Nahrungsentzug mit möglichster Ruhig-
stellung in gleicher Anordnung ausgeführt, nur war der ganz gleichmäßige
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ärmeren (187 mg) Vollmilchdiät Illa und umgekehrt steigen und fallen der
Sauerstoffverbrauch und die Kohlensäureabgabe auch bei diesen anderen ther-
mischen Versuchsbedingungen in der bereits geschilderten Weise. Als das
Tier am 57. Versuchstag zu Kost Illa unter Hinzufügung von Glykokoll
(10 mg/100 g) zurückkehrt, bleibt der Nüchternumsatz dreißig Tage lang
konstant, d. h. also: bei Glykokollzugabe wirkt die Kost Illa aus Milch, Ei und
Kartoffelstärke usw. wie die Kost la aus Fleisch, Kartoffeln usw. ohne Glyzin.
Dies bestätigt der weitere Verlauf; denn nach Fortfall des Glykokolls aus dem
Futter Illa bleibt zwar der Umsatz zunächst noch etwa vierzehn Tage in-
folge der schon früher hervorgehobenen Nachwirkung unverändert, dann
aber macht sich der Glykokollmangel (ab 98. Versuchstag) geltend und
treibt ihn in die Höhe. Wir ließen es zur Zeitersparnis jedoch nicht erst
wieder bis zum vollen Anstieg kommen, sondern leiteten bereits nach
zwei Messungen fünf Tage später (105. Tag) durch Glykokollgaben einen
neuen Abfall ein, um damit die Beweiskette zu schließen, daß so, wie
die Kost Illa aus Milch, Ei und Kartoffelstärke usw. durch Glykokollzusatz
einer isoglykokollhaltigen Fleisch-Kartoffelnahrung in Bezug auf Tieflage
des Nüchternumsatzes gleichgemacht wird, auch die Abwärtsbewegung
desselben von seiner hohen Lage bei Kost Illa in derselben Weise ent-
weder durch Übergang zu Kost la oder durch Zulage einer entsprechenden
Menge Glykokoll zu Kost Illa bewirkt werden kann.
Daß bei hinreichend fleischhaltiger und damit glykokollreicher
Ernährung selbst große Dosen dieser Aminosäure den Gaswechsel
im nüchternen Ruhezustand, wie schon an der Ratte, so auch beim
Hund nicht vermindern, beweist die Eingangsperiode des Hundes 1
auf Kurve 1, in der bis zu 60 mg/100 g Glyzin täglich verabreicht
wurden. Bei einem viel fleischreicheren Futter steigert Glyko-
kollzusatz sogar den Grundumsatz der Ratte, was andernorts
gezeigt wurde.
VI. Glykokollwirkung bei Inanspruchnahme der
chemischen Wärmeregulation.
Überlegungen über den gesamten Kraftwechsel bei so starken
Schwankungen in der Höhe des Grundumsatzes fordern dazu
heraus, die Temperaturabhängigkeit der beschriebenen Stoffwech-
selreaktionen zu untersuchen. Wissen wir doch, welchen außer-
ordentlichen Einfluß Abweichungen von der Indifferenztemperatur,
insbesondere Abkühlung, auf die Umsatzgröße in Beziehung zur
Körperoberfläche gerade bei kleineren Tieren besitzen.
Infolge der erst im Laufe der Arbeit eintretenden Klärung der Pro-
bleme gehen die Versuche dieses Abschnitts, zu denen bereits die zuletzt
erwähnten gehören, zeitlich den Grundumsatzbestimmungen voraus. Auch
sie sind nach 26 bis 30stündigem Nahrungsentzug mit möglichster Ruhig-
stellung in gleicher Anordnung ausgeführt, nur war der ganz gleichmäßige
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