unter Einwirkung von Aminosäuren
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ist, scheint, schon wegen der ganz anderen zeitlichen Wirkungs-
bedingungen, höchstens insofern vergleichbar, als sie eine Richtung
der neuroendokrinen Reaktionslage anzuzeigen vermag; eine
Parallele zu unseren Ergebnissen läßt sich aber nicht erkennen.
XII. Allgemeinere Betrachtungen.
Wichtiger als diese offen bleibenden Fragen ist es, klar her-
vorzuheben, daß die bedeutende Änderung im basalen Energie-
verbrauch — unter dem Einfluß des Glykokolls und seiner Gruppe
im Sinne einer Verminderung, unter demjenigen des Histidins
und seiner Verwandten im Sinne einer Steigerung — stets in
erster Linie in der Fettverbrennung sich ausprägt, wenn
auch der Eiweißabbau, namentlich in den ersten Hungertagen, sich,
in beiden Fällen etwas zunehmend, beteiligt und bei der ersten
Gruppe auch mehr Kohlehydrate dauernd zu verbrennen schei-
nen. Die Veranlassung zu dieser Umstellung im Kraftwechsel
möchten wir in der Art der Eiweißzersetzung vermuten. Das
„Wie“ ganz offen lassend, kann man die Hypothese formulieren,
daß die stärkere Teilnahme der Kohlehydrate am basalen Stoff-
wechsel unter Glykokollwirkung eine Einsparung an Energie in
ähnlicher Weise ermöglicht, wie nach Krogh der Arbeitsstoff-
wechsel der Muskulatur bei Verbrennung von vorgebildetem
Kohlehydrat etwa 10°/0 weniger Aufwand erfordert als wenn er
von Fett bestritten wird. Freilich wäre die Ersparnis bei den
Grundumsatzprozessen, wenn eine Aminosäure der ersten Gruppe
durch Eingriff in die Eiweißzersetzung Kohlehydrate verfügbar
macht, der Mehrverbrauch, wenn eine der zweiten Gruppe die
Fettverbrennung ganz in den Vordergrund schiebt, mindestens
zwei- bis dreimal so groß wie bei Muskelarbeit. Für die Rolle
der Kohlehydrate in unserem Zusammenhang läßt sich aber das
Verschwinden der Phänomene nicht nur durch Nahrung, sondern
namentlich auch während einer Kohlehydratbelastung anführen.
Nur beruht die starke Grundumsatzsenkung durch Glykokoll unter
bestimmten Ernährungsbedingungen nicht etwa allein auf der
Bereitstellung einer gewissen Menge Eiweißzucker. Dann müßte
sich die Aminosäure durch eine kleine Kohlehydratgabe ersetzen
lassen, ein Versuch, der noch nicht ausgeführt ist. Ganz dagegen
aber spricht die umgekehrte Beeinflussung des basalen respira-
torischen Quotienten durch beide (vergl. Tab. XX). Gegenwart
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ist, scheint, schon wegen der ganz anderen zeitlichen Wirkungs-
bedingungen, höchstens insofern vergleichbar, als sie eine Richtung
der neuroendokrinen Reaktionslage anzuzeigen vermag; eine
Parallele zu unseren Ergebnissen läßt sich aber nicht erkennen.
XII. Allgemeinere Betrachtungen.
Wichtiger als diese offen bleibenden Fragen ist es, klar her-
vorzuheben, daß die bedeutende Änderung im basalen Energie-
verbrauch — unter dem Einfluß des Glykokolls und seiner Gruppe
im Sinne einer Verminderung, unter demjenigen des Histidins
und seiner Verwandten im Sinne einer Steigerung — stets in
erster Linie in der Fettverbrennung sich ausprägt, wenn
auch der Eiweißabbau, namentlich in den ersten Hungertagen, sich,
in beiden Fällen etwas zunehmend, beteiligt und bei der ersten
Gruppe auch mehr Kohlehydrate dauernd zu verbrennen schei-
nen. Die Veranlassung zu dieser Umstellung im Kraftwechsel
möchten wir in der Art der Eiweißzersetzung vermuten. Das
„Wie“ ganz offen lassend, kann man die Hypothese formulieren,
daß die stärkere Teilnahme der Kohlehydrate am basalen Stoff-
wechsel unter Glykokollwirkung eine Einsparung an Energie in
ähnlicher Weise ermöglicht, wie nach Krogh der Arbeitsstoff-
wechsel der Muskulatur bei Verbrennung von vorgebildetem
Kohlehydrat etwa 10°/0 weniger Aufwand erfordert als wenn er
von Fett bestritten wird. Freilich wäre die Ersparnis bei den
Grundumsatzprozessen, wenn eine Aminosäure der ersten Gruppe
durch Eingriff in die Eiweißzersetzung Kohlehydrate verfügbar
macht, der Mehrverbrauch, wenn eine der zweiten Gruppe die
Fettverbrennung ganz in den Vordergrund schiebt, mindestens
zwei- bis dreimal so groß wie bei Muskelarbeit. Für die Rolle
der Kohlehydrate in unserem Zusammenhang läßt sich aber das
Verschwinden der Phänomene nicht nur durch Nahrung, sondern
namentlich auch während einer Kohlehydratbelastung anführen.
Nur beruht die starke Grundumsatzsenkung durch Glykokoll unter
bestimmten Ernährungsbedingungen nicht etwa allein auf der
Bereitstellung einer gewissen Menge Eiweißzucker. Dann müßte
sich die Aminosäure durch eine kleine Kohlehydratgabe ersetzen
lassen, ein Versuch, der noch nicht ausgeführt ist. Ganz dagegen
aber spricht die umgekehrte Beeinflussung des basalen respira-
torischen Quotienten durch beide (vergl. Tab. XX). Gegenwart