Weshalb erkranken Frauen später an Schizophrenie?
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(alle Gruppen 0.25 mg/kg Apomorphin s.c.)
*p<0.05; **p<0.01; ***p<0.001
Abb. 5. Apomorphin-induzierte Stereotypien und Östradiol-Plasmawerte bei neugeborenen
chronisch behandelten Ratten
einer Gruppe scheinovarektomierter Ratten, die Plazebo erhalten hatten und damit
physiologische Östrogenspiegel aufwiesen, und je einer dritten östrogenarmen
Vergleichsgruppe. Die neugeborenen Tiere dieser dritten Gruppe wurden ovarekto-
miert und mit Plazebo behandelt, d.h. weitgehend östrogenfrei gehalten, während
die erwachsenen Ratten dieser Gruppe nach Ovarektomie nur ein Viertel der in der
Indexgruppe gegebenen Dosis von Östradiol (17-6-E2) erhalten hatten. Die Kon-
trolle der Plasmaspiegel bestätigte, daß die beiden Indexgruppen tatsächlich die
höchsten Östradiolspiegel aufwiesen. Die Apomorphinstimulation dopaminergen
Verhaltens - orale Stereotypien, Sitzverhalten und Putzen - hatte bei den mit hohen
Östradioldosen behandelten neugeborenen Tieren signifikant schwächere Effekte
als bei den Tieren mit physiologischem Östrogenspiegel, und bei diesen wiederum
schwächere Effekte als bei der östrogenfreien Kontrollgruppe. Bei erwachsenen
Tieren waren die Effektunterschiede gleichgerichtet aber schwächer. Dieses Ergeb-
nis stützt zunächst einmal unsere Hypothese: chronische Östradiolgaben reduzieren
das dopaminstimulierte Verhalten, und zwar bei neugeborenen Tieren stärker als bei
erwachsenen (Abb. 5).
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(alle Gruppen 0.25 mg/kg Apomorphin s.c.)
*p<0.05; **p<0.01; ***p<0.001
Abb. 5. Apomorphin-induzierte Stereotypien und Östradiol-Plasmawerte bei neugeborenen
chronisch behandelten Ratten
einer Gruppe scheinovarektomierter Ratten, die Plazebo erhalten hatten und damit
physiologische Östrogenspiegel aufwiesen, und je einer dritten östrogenarmen
Vergleichsgruppe. Die neugeborenen Tiere dieser dritten Gruppe wurden ovarekto-
miert und mit Plazebo behandelt, d.h. weitgehend östrogenfrei gehalten, während
die erwachsenen Ratten dieser Gruppe nach Ovarektomie nur ein Viertel der in der
Indexgruppe gegebenen Dosis von Östradiol (17-6-E2) erhalten hatten. Die Kon-
trolle der Plasmaspiegel bestätigte, daß die beiden Indexgruppen tatsächlich die
höchsten Östradiolspiegel aufwiesen. Die Apomorphinstimulation dopaminergen
Verhaltens - orale Stereotypien, Sitzverhalten und Putzen - hatte bei den mit hohen
Östradioldosen behandelten neugeborenen Tieren signifikant schwächere Effekte
als bei den Tieren mit physiologischem Östrogenspiegel, und bei diesen wiederum
schwächere Effekte als bei der östrogenfreien Kontrollgruppe. Bei erwachsenen
Tieren waren die Effektunterschiede gleichgerichtet aber schwächer. Dieses Ergeb-
nis stützt zunächst einmal unsere Hypothese: chronische Östradiolgaben reduzieren
das dopaminstimulierte Verhalten, und zwar bei neugeborenen Tieren stärker als bei
erwachsenen (Abb. 5).
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