Nachkommen künsth veränderter Btüten von Sempervivum.
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ist die Potenz durch ,,Etwas" vertreten, das den Nach-
kommen überliefert, wird, das bei Bastardspaltungen abgetrennt
werden kann, mag man dieses Etwas nun Erbeinheiten oder
Gene usw. nennen, oder mag man sich darunter bestimmte Bc-
dingungskomplexe vorstehen. Mit diesem Übergang des Merk-
mals aus dem Zustand der reinen Potenz in den des Artmerk-
males ist nun der Übergang aus dem nicht erblichen in den erb-
lichen Zustand verbunden. Dabei verstehe ich hier unter Erb-
lichkeit etwas ganz Bestimmtes, nämlich das besondere Ver-
halten des Merkmals zur Außenwelt (1903, S. 156; 1905,
S. 317).
Bei jeder künstlichen Variation ist das Erscheinen des Merk-
mals gebunden an die Wirkung einer relativ eng begrenzten
Kombination gewisser äußerer Bedingungen; unter anderen
weiteren, z. B. den gewöhnlichen Gartenbedingungen, sinkt das
Merkmal bei den gleichen Individuen wie bei den Nachkommen
wieder in den Zustand der bloßen Potenz — es ist nicht erblich.
Bei jenen Gartenvarietäten dagegen ist das Merkmal in den
Geschlechtszellen anscheinend durch etwas Materielles vertreten.
Jedenfalls offenbart sich der charakteristische Unterschied gegen-
über den Variationen, abgesehen von dem Verhalten bei der
Bastardspaltung, in der Tatsache, daß es bei den Nachkommen
unter den gewöhnlichen, dabei stets etwas wechselnden Garten-
bedingungen regelmäßig erscheint.
Wenn man eine blaublühende ÜYnVeUMm durch
höhere Temperatur und schwächeres Licht zur Bildung weißer
Blüten zwingt, wenn man nach der Methode von
OvERTON mit Zuckerlösung rot färbt, oder wenn durch die
Wirkung eines Pilzes bei AmuMiGu die Petalodie der Staubblätter
herbeigeführt wird, so handelt es sich in allen diesen wie zahl-
losen ähnlichen Fällen um Verwirklichung allgemein verbreiteter
Potenzen in Form nicht erblicher Variationen. Worauf beruht es
nun, daß solche Potenzen bei einer weißblühenden oder rotge-
färbten oder gefülltblühenden Varietät zu Artmerkmalen geworden
sind, die jetzt unabhängiger von der Außenwelt erscheinen, weil sie
auch bei den gewöhnlichen Gartenbedingungen auf treten? Das
Problem ist ungelöst; man kann nur sagen: es muß eine innere
Veränderung der Zellen stattgefunden haben, durch welche die
Reaktionsweise gegenüber einer gegebenen Außenwelt verändert,
worden ist. Man kann sich den Vorgang durch chemische Vor-
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ist die Potenz durch ,,Etwas" vertreten, das den Nach-
kommen überliefert, wird, das bei Bastardspaltungen abgetrennt
werden kann, mag man dieses Etwas nun Erbeinheiten oder
Gene usw. nennen, oder mag man sich darunter bestimmte Bc-
dingungskomplexe vorstehen. Mit diesem Übergang des Merk-
mals aus dem Zustand der reinen Potenz in den des Artmerk-
males ist nun der Übergang aus dem nicht erblichen in den erb-
lichen Zustand verbunden. Dabei verstehe ich hier unter Erb-
lichkeit etwas ganz Bestimmtes, nämlich das besondere Ver-
halten des Merkmals zur Außenwelt (1903, S. 156; 1905,
S. 317).
Bei jeder künstlichen Variation ist das Erscheinen des Merk-
mals gebunden an die Wirkung einer relativ eng begrenzten
Kombination gewisser äußerer Bedingungen; unter anderen
weiteren, z. B. den gewöhnlichen Gartenbedingungen, sinkt das
Merkmal bei den gleichen Individuen wie bei den Nachkommen
wieder in den Zustand der bloßen Potenz — es ist nicht erblich.
Bei jenen Gartenvarietäten dagegen ist das Merkmal in den
Geschlechtszellen anscheinend durch etwas Materielles vertreten.
Jedenfalls offenbart sich der charakteristische Unterschied gegen-
über den Variationen, abgesehen von dem Verhalten bei der
Bastardspaltung, in der Tatsache, daß es bei den Nachkommen
unter den gewöhnlichen, dabei stets etwas wechselnden Garten-
bedingungen regelmäßig erscheint.
Wenn man eine blaublühende ÜYnVeUMm durch
höhere Temperatur und schwächeres Licht zur Bildung weißer
Blüten zwingt, wenn man nach der Methode von
OvERTON mit Zuckerlösung rot färbt, oder wenn durch die
Wirkung eines Pilzes bei AmuMiGu die Petalodie der Staubblätter
herbeigeführt wird, so handelt es sich in allen diesen wie zahl-
losen ähnlichen Fällen um Verwirklichung allgemein verbreiteter
Potenzen in Form nicht erblicher Variationen. Worauf beruht es
nun, daß solche Potenzen bei einer weißblühenden oder rotge-
färbten oder gefülltblühenden Varietät zu Artmerkmalen geworden
sind, die jetzt unabhängiger von der Außenwelt erscheinen, weil sie
auch bei den gewöhnlichen Gartenbedingungen auf treten? Das
Problem ist ungelöst; man kann nur sagen: es muß eine innere
Veränderung der Zellen stattgefunden haben, durch welche die
Reaktionsweise gegenüber einer gegebenen Außenwelt verändert,
worden ist. Man kann sich den Vorgang durch chemische Vor-