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Julius Arnold:
Manchmal hatte ich den Eindruck, als ob mehrere Faden-
körner zu einem Stäbchen vereinigt seien und Verbindungen
zwischen den Fäden beständen.
An Glykogenpräparaten und Chromosmium- sowie Sublimat-
objekten finden sich, wie oben erwähnt wurde, netzförmige Zeich-
nungen, welche an die von RoTHSTEiN, FERRATA, RETTERER,
insbesondere aber von THEOHARi beschriebenen erinnern. Sie
sind besonders deutlich, wenn man von oben auf die Basis der
Zellen sieht, erstrecken sich aber auch, wie Durchschnitte lehren,
mehr oder weniger weit bis zum Kern oder über diesen hinaus
gegen den Innensaum. An der Vereinigungsstelle der Fäden,
sowie in ihrem Verlauf liegen feinste, nur mit den stärksten Ver-
größerungen nachweisbare Körnchen — Plasmosomen —, welche
sich bei der Differenzierung sehr leicht entfärben, sowie Über-
gangsformen zu kleineren und größeren deutlicher gefärbten
Granula. An Glykogenpräparaten trifft man an den gleichen
Stellen Glykogengranula und zwar Übergänge von den kleinsten
zu größeren. Vermutlich ist diese netzförmige Architektur der
Ausdruck eines Funktionszusfandes. Man kann alle Übergänge
von der netzartigen zur streifigen und stäbchenförmigen auf-
finden; so wird auch das Vorkommen von Anastomosen zwischen
den gestreckt verlaufenden Fäden verständlich.
Da bisher nur von Fadenkörnern die Rede war, darf ich nicht
unerwähnt lassen, daß auch freie Granula, d. h. solche, welche
Reziehungen zu Fäden nicht erkennen lassen, Vorkommen. Ob
sie sich aus dem Verband mit Fäden ausgelöst haben, was zweifel-
los vorkommt, oder einem solchen niemals angehörfen, ist selbst-
verständlich nicht zu entscheiden. Kommt es später zur Quellung,
Verflüssigung und anderen Umwandlungen solcher Granula, so
sind sie von ,,einfachen Einschlüssen" nicht mehr zu unter-
scheiden.
Der Befund von Glykogenkörnern und -tropfen, sowie der-
jenige von glykogenführenden Zylindern im Lumen der Harn-
kanälchen darf wohl auf sekretorische Prozesse bezogen werden.
Diese erinnern an die Vorgänge teils der Mucinausscheidung, teils
an diejenigen der Fettsekretion, wie sie an den Hautdrüsen des
Frosches und an der laktierenden Mamma von mir beschrieben
wurden (Nr. 9 und 10).
Die Mitochondrienforschung ist heute noch nicht soweit vor-
geschritten, daß wir zu entscheiden vermöchten, ob die oben
Julius Arnold:
Manchmal hatte ich den Eindruck, als ob mehrere Faden-
körner zu einem Stäbchen vereinigt seien und Verbindungen
zwischen den Fäden beständen.
An Glykogenpräparaten und Chromosmium- sowie Sublimat-
objekten finden sich, wie oben erwähnt wurde, netzförmige Zeich-
nungen, welche an die von RoTHSTEiN, FERRATA, RETTERER,
insbesondere aber von THEOHARi beschriebenen erinnern. Sie
sind besonders deutlich, wenn man von oben auf die Basis der
Zellen sieht, erstrecken sich aber auch, wie Durchschnitte lehren,
mehr oder weniger weit bis zum Kern oder über diesen hinaus
gegen den Innensaum. An der Vereinigungsstelle der Fäden,
sowie in ihrem Verlauf liegen feinste, nur mit den stärksten Ver-
größerungen nachweisbare Körnchen — Plasmosomen —, welche
sich bei der Differenzierung sehr leicht entfärben, sowie Über-
gangsformen zu kleineren und größeren deutlicher gefärbten
Granula. An Glykogenpräparaten trifft man an den gleichen
Stellen Glykogengranula und zwar Übergänge von den kleinsten
zu größeren. Vermutlich ist diese netzförmige Architektur der
Ausdruck eines Funktionszusfandes. Man kann alle Übergänge
von der netzartigen zur streifigen und stäbchenförmigen auf-
finden; so wird auch das Vorkommen von Anastomosen zwischen
den gestreckt verlaufenden Fäden verständlich.
Da bisher nur von Fadenkörnern die Rede war, darf ich nicht
unerwähnt lassen, daß auch freie Granula, d. h. solche, welche
Reziehungen zu Fäden nicht erkennen lassen, Vorkommen. Ob
sie sich aus dem Verband mit Fäden ausgelöst haben, was zweifel-
los vorkommt, oder einem solchen niemals angehörfen, ist selbst-
verständlich nicht zu entscheiden. Kommt es später zur Quellung,
Verflüssigung und anderen Umwandlungen solcher Granula, so
sind sie von ,,einfachen Einschlüssen" nicht mehr zu unter-
scheiden.
Der Befund von Glykogenkörnern und -tropfen, sowie der-
jenige von glykogenführenden Zylindern im Lumen der Harn-
kanälchen darf wohl auf sekretorische Prozesse bezogen werden.
Diese erinnern an die Vorgänge teils der Mucinausscheidung, teils
an diejenigen der Fettsekretion, wie sie an den Hautdrüsen des
Frosches und an der laktierenden Mamma von mir beschrieben
wurden (Nr. 9 und 10).
Die Mitochondrienforschung ist heute noch nicht soweit vor-
geschritten, daß wir zu entscheiden vermöchten, ob die oben