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Engler, Carl; Becker, W.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 15. Abhandlung): Die Bildung der Erdalkaliperoxyde — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37041#0005
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Die Bildung der Erdalkaliperoxyde.

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wohnliche Trockenmittel, zuletzt in langen Röhren mit Phosphor-
säureanhydrat möglichst vollkommen getrocknet, doch wurde, da
sich das Gas hierbei als noch nicht absolut trocken erwies,
während der Ausführung des Versuchs noch eine Nachtrocknung
vorgenommen..
Das in einem Schiffchen befindliche Bariumoxyd wurde im
Sauerstoffgasstrom in einem im elektrischen Ofen liegenden
glasierten Porzellanrohr erhitzt, die Temperatur mittelst Thermo-
elementes gemessen. Die Auswahl des Materials des Schiffchens
bereitete dadurch Schwierigkeiten, daß sehr leicht Einwirkung
des Bariumoxydes darauf eintrat. Zuletzt wurde ein Schiffchen
aus Silber gewählt, dessen Innenwandungen mit einer Schicht
körnigen Bariumsulfates überkleidet waren. Völlige Trockenheit
der ganzen Apparatur konnte nach vielen mißlungenen Versuchen
schließlich nur dadurch erreicht werden, daß man den völlig
evakuierten Apparat in glühendem Zustande längere Zeit stehen
ließ und dann mit völlig trocknem Sauerstoffgas aus vorher
ebenfalls ausgeglühten und evakuiert gewesenen Phosphorper-
oxydröhren anfüllte. So gelang es schließlich, nachzuweisen,
daß beim Überleiten von Sauerstoffgas über Bariumoxyd hei
der für die Peroxydbildung günstigsten Temperatur von 500°
während 22 ständiger Versuchsdauer sich keine Spur Barium-
peroxyd bildete. Wiederholte Versuche haben dieses Resultat
bestätigt.
Einfluß der Feuchtigkeit.
Vorversuche mit verschiedenem Feuchtigkeitsgehalt des
Sauerstoffs hatten ergeben, daß, sobald gewisse Grenzen über-
schritten werden, die Menge des gebildeten Bariumperoxyds
rapid abnimmt. Das beste Resultat wurde mit einem Sauerstoff-
gas erhalten, welches vor dem Versuche durch gewöhnliche kon-
zentrierte Schwefelsäure geleitet war, wobei sich ein Feuchtig-
keitsrest von nur 0,001 g per Liter Sauerstoff einstellte. Dabei
wurde bei Temperaturen von 500 und 600° die Bildung von
lOOprozentigem Peroxyd konstatiert. Schon bei Anwendung eines
Sauerstoffs von 0,017 g Feuchtigkeit auf den Liter Sauerstoff gas
sank das Optimum der Peroxydbildung bei 500° auf 74,3o/o Per-
oxyd. Wir glauben auf Grund dieser Versuchsresullate den Schluß
ziehen zn dürfen, daß bisher reines lOOprozentiges Bariumper-
oxyd vielleicht überhaupt noch nicht, oder doch höchstens durch
 
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