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P. Lenard:
Konvergenzen zeigen, während doch die elektrischen Kraftlinien
überall dorthin konvergieren, wo Elektrizität sitzt.
Es ist das große Verdienst von V. BjERKNES, alle diese
Verhältnisse und Schwierigkeiten mathematisch untersucht und
diskutiert zu haben. BjERKNES seihst scheint der erstgenannten
Wahl zuzuneigen, wobei das nach heutiger Kenntnis ungerecht-
fertigte Verschwinden und Neuauftreten von Äther als Schwierig-
keit bestehen bleibt.
(Ein Wirbelfaden an jedem Elektron.) Ich glaube aber,
man kann jeder Schwierigkeit entgehen, wenn man die zweite
Wahl trifft (magnetische Kraftlinien = Strömungslinien, elektrische
Kraftlinien=Wirbclfäden im Äther), und wenn man dazu annimmt,
daß die wirklich beobachtete kontinuierliche Verteilung der elek-
trischen Kraft um elektrisch geladene Körper herum nur schein-
bar kontinuierlich ist, daß nämlich in Wirklichkeit von jedem
geladenen Körper aus eine bestimmte Anzahl von Kraftlinien —
Wirbelfäden — ausgeht, welche Räume zwischen sich lassen,
die von Wirbelfäden frei sind. Dies entspricht vollkommen einer
Vorstellung, zu welcher Untersuchungen der letzten Zeit — auf
welche wir zum Schlüsse noch eingehen — geführt haben, in
Bestätigung eines von MAXWELL V und HELMHOLTZ schon frühe
aus den Erscheinungen der Elektrolyse gezogenen Schlusses, der
Vorstellung nämlich, daß die Elektrizität überall, wo wir sie linden,
in einzelne Elementarquanten — auch Elektronen genannt -
von bestimmter, unveränderlicher Größe abgeteilt ist. Schreiben
wir den Kraftlinien, wie es schon FARADAY unter dem Eindruck
seiner eigenen Naturbeobachtung getan hat, gesonderte Existenz
zu — als Ätherwirbclfäden, wie wir annehmen —, so ergibt
es sich aus dieser neuen Erkenntnis von selber, daß an jedem
solchen Elementarquantum der Elektrizität eine bestimmte Zahl
von Ätherwirbelfäden, im einfachsten Falle je ein solcher enden
muß.sa) Nehmen wir dies an, wie wir für alles Folgende tun werden,
so haben wir von jedem elektrisch geladenen Körper aus so viele
3) Herr 0. IlEAVisiDE hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß MAxwELL
schon vor HELMUoi/rz auf jenen Schluß hingewiesen habe („EYccOYcfb/ d/ dfru/ue-
ib'sMÜ', I. Auflage, 1873, Kapitel Elektrolyse).
sa) Die Vorstellung von je einer elektrischen Kraftlinie an jedem Elektron
habe ich schon seit mehreren Jahren gelegentlich in meiner Experimental-
vorlesung vorgebracht; als der einzige Ausweg aus einer Reihe von Schwierig-
keiten (s. w. u. im Text) erschien sie mir zuerst bei eingehendem Studium
der Arbeiten von V. BjERKNES.
P. Lenard:
Konvergenzen zeigen, während doch die elektrischen Kraftlinien
überall dorthin konvergieren, wo Elektrizität sitzt.
Es ist das große Verdienst von V. BjERKNES, alle diese
Verhältnisse und Schwierigkeiten mathematisch untersucht und
diskutiert zu haben. BjERKNES seihst scheint der erstgenannten
Wahl zuzuneigen, wobei das nach heutiger Kenntnis ungerecht-
fertigte Verschwinden und Neuauftreten von Äther als Schwierig-
keit bestehen bleibt.
(Ein Wirbelfaden an jedem Elektron.) Ich glaube aber,
man kann jeder Schwierigkeit entgehen, wenn man die zweite
Wahl trifft (magnetische Kraftlinien = Strömungslinien, elektrische
Kraftlinien=Wirbclfäden im Äther), und wenn man dazu annimmt,
daß die wirklich beobachtete kontinuierliche Verteilung der elek-
trischen Kraft um elektrisch geladene Körper herum nur schein-
bar kontinuierlich ist, daß nämlich in Wirklichkeit von jedem
geladenen Körper aus eine bestimmte Anzahl von Kraftlinien —
Wirbelfäden — ausgeht, welche Räume zwischen sich lassen,
die von Wirbelfäden frei sind. Dies entspricht vollkommen einer
Vorstellung, zu welcher Untersuchungen der letzten Zeit — auf
welche wir zum Schlüsse noch eingehen — geführt haben, in
Bestätigung eines von MAXWELL V und HELMHOLTZ schon frühe
aus den Erscheinungen der Elektrolyse gezogenen Schlusses, der
Vorstellung nämlich, daß die Elektrizität überall, wo wir sie linden,
in einzelne Elementarquanten — auch Elektronen genannt -
von bestimmter, unveränderlicher Größe abgeteilt ist. Schreiben
wir den Kraftlinien, wie es schon FARADAY unter dem Eindruck
seiner eigenen Naturbeobachtung getan hat, gesonderte Existenz
zu — als Ätherwirbclfäden, wie wir annehmen —, so ergibt
es sich aus dieser neuen Erkenntnis von selber, daß an jedem
solchen Elementarquantum der Elektrizität eine bestimmte Zahl
von Ätherwirbelfäden, im einfachsten Falle je ein solcher enden
muß.sa) Nehmen wir dies an, wie wir für alles Folgende tun werden,
so haben wir von jedem elektrisch geladenen Körper aus so viele
3) Herr 0. IlEAVisiDE hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß MAxwELL
schon vor HELMUoi/rz auf jenen Schluß hingewiesen habe („EYccOYcfb/ d/ dfru/ue-
ib'sMÜ', I. Auflage, 1873, Kapitel Elektrolyse).
sa) Die Vorstellung von je einer elektrischen Kraftlinie an jedem Elektron
habe ich schon seit mehreren Jahren gelegentlich in meiner Experimental-
vorlesung vorgebracht; als der einzige Ausweg aus einer Reihe von Schwierig-
keiten (s. w. u. im Text) erschien sie mir zuerst bei eingehendem Studium
der Arbeiten von V. BjERKNES.