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Cohnheim, Otto; Pletnew, Dimitri; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 22. Abhandlung): Über den Gaswechsel der glatten Muskeln — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37048#0005
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Über den Gaswechsel der glatten Muskeln.

nicht möglich, der bei der Ablesung des Manometers (s. u.) ge-
braucht wird. Von dem arteriellen Ventil tritt die Luft in das
Gefäß ein, in dem sich das Organ befindet. Dies Gefäß steht
bei Versuchen an Warmblütern in einem AVasserbehälter, der
durch einen Thermoregulator auf 39° gehalten wird, ln den
Versuchen mit dem Darm und dem Magen schwamm das Organ
in RiNGER'scher Lösung und die Anordnung war so, daß während
des Versuches das Gas durch die RiNGER'sche Lösung hindurch-
strömte. Vor Ablesung des Druckes wurde durch eine Um-
schaltung die Luft nicht mehr durch die RiNGER'sche Lösung
geleitet, damit sie frei nach dem venösen Teil des Apparates
strömen konnte. Von dem Gefäß mit der RiNGER'schen Lösung
ging die Luft zunächst durch einen Chlorcalciumturm und dann
durch zwei Waschflaschen mit konzentrierter Schwefelsäure, um
so vollständig getrocknet zu werden. Eine Eestimmung des
Wassers hätte in diesem Versuche keinen Sinn gehabt, da das
Gas ja durch die RiNGER'sche Lösung strömte. Von der Schwefel-
säure aus geht die Luft nun durch zwei miteinander verbundene
U-Röhren, deren erste mit feuchtem Kalikalk, die zweite mit
Eimssteinstücken gefüllt ist, die mit konzentrierter Schwefelsäure
getränkt, sind. Die Methode, zur Absorption der Kohlensäure
feuchten Kalikalk oder Natronkalk zu benutzen, stammt von
ATWATER und RENEDiCT; sie geben an, daß nach vielfältigen
Versuchen feuchter Natronkalk der einzige Stoff sei, der bei
schnellem. Gasstrome die Kohlensäure wirklich absorbierte. Ich
habe mich überzengt, daß durch die GEissLER'schen Kaliapparate,
wie sie bei der Elementaranalyse benutzt werden, die Kohlen-
säure nichl vollständig absorbiert wird, wenn ein rascher Strom
hindurchgeht. Ebenso erwies sich trockener Natronkalk als
nicht genügend. Die Vorschrift von RENEDiCT lautet: Man löse
100 g Kaliumhydroxyd in 45—60 g Wasser auf und füge 100 g
ungelöschten Kalk hinzu. Ich fand es für die Darstellung zweck-
mäßiger nur 35—40 g Wasser zu nehmen, da sonst gelegent-
lich ein Zusammenhacken der ganzen Masse eintrat. Die absolut
trockene Luft die durch diesen feuchten Kalikalk streicht,
entzieht ihm Wasser und so muß hinter die Kalikalkröhre
eine zweite Röhre mit Schwefelsäure eingeschaltet sein, welche
das Wasser absorbiert. Ich habe mich überzeugt, daß die beiden
Röhren zusammen die richtigen Kohlensäurewerte anzeigen,
wenn man eine bekannte Menge von Kohlensäure in dem Gefäß
 
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