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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 28. Abhandlung): Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes: Einleitung und 1. Teil — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37054#0011
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Wirkungen sehr kurzweiligen ultravioletten Lichtes auf Gase.

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struiert ist, daß beim Abnehmen des oberen weit übergreifenden
Teiles die Funkenstrecke gut zugänglich wird. Die Verbindung
zwischen beiden Kästen wird durch ineinander verschiebbare
Rohre aus Weißblech von je 15 cm Durchmesser und einer
äußeren Gesamtlänge von 25—50 cm vermittelt; die Lage der
Funkenstrecke ist daher ohne weiteres um ca. 25 cm variierbar.
Dieses ganze System von Hüllen wtrd mit Erde verbunden
und bietet einen genügenden Schutz gegen elektrische Störung
des Meßsystems; Störungen infolge des Primärstromkreises
lassen sich dann leicht durch die auch sonst unumgängliche
Einhüllung des Meßsystems beseitigen.
Elektrische Untersuchung der Lichtquelle. Die elek-
trischen Konstanten wurden durch eine Reihe von Messungen
und Berechnungen ermittelt. Für die am häufigsten angewandte
mittelstarke Energieumsetzung") ergaben sich folgende Werte
in runden Zahlen:
Kapazität (8 m" Belegung, 0,4 cm Glasdicke, Dielektrizitäts-
konstante 6) = 11-10*8 oder [j.]()-i7 CGS (elektro-
magnetisch); Selbstinduktion (angenommen ist ein Quadrat
von 0,3 cm dickem Kupferdraht und 40 cm Seitenlänge) —
1300 CGS (elektromagnetisch)!"); daraus Schwingungsdauer
== 1,14- 10*8 Sek. und Schwingungszahl n = 0,88-10" pro Sek.
bezogen auf einfache (Halb-)Schwingungen.
Entladungsspa.nnung (0,6 cm Funkenlänge) = 20000 Volt;
Aufgehäuf te El. Menge kurz vor der Entladung — 11 - lO"^
Farad-2-10^ Volt = 22-10*^ Goulomb: also elektrische Ge-
samtenergie jeder Entladung = ^2-22-10*^ Goulomb-2-10^
Volt = 22 Voltcoulomb") und elektrische Gesamtenergie
während 1 Sek. (Anzahl der Unterbrechungen pro Sek. = 53,
vgl. S. 14) = 1170 Voltcoulomb.
Diesem Werte der Seknndärenergie steht eine Primärenergie
von etwa 12000 Voltcoulomb gegenüber (60 Amp., 200 Volt).
Die Ausnützung der Primärenergie ist also eine recht un-
günstige. Für wissenschaftliche Zwecke, wozu der Apparat
9) Bei Anwendung des Nickeiunterbrechers mit 90 Ampere Primärstärkc
war die Kapazität und damit die zur Entladung gelangende Elektrizitätsmenge
auf das 2^/g bis 3 fache des oben angenommenen zu steigern.
Diese Zahl wird unter Vernachlässigung des bei so schnellen
Schwingungen sehr geringen inneren Magnetfeldes des Drahtes berechnet.
M) Es wäre zu überlegen, inwiefern diese Osziliationsquelie etwa auch
für die Zwecke der Wellentelegraphie dienlich wäre.
 
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