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Joh. Koenigsberger und Jos. Kutschewski:
diesen Versuchsbedingungen die Intensität der Phosphoreszenz
ab. Das hat folgende Gründe. Bei derartig engen Kapillaren
muß man, um gute Wirkungen zu erhalten, mit stärkeren Strömen,
also mit nicht zu großem Vakuum im Entladungsraum arbeiten.
Das bedingt, daß der Kanalstrahl dann etwa zur Hälfte (nach
der Intensität der Phosphoreszenz hei magnetischer Ablenkung
beurteilt) aus neutralen Teilen besteht. Diese haben aber, wie
Abschnitt 4 auseinandergesetzt, eine erheblich geringere Reich-
weite als die positiven, d. h. der Druck im Entladungsraum
muß möglichst klein sein, damit der größte Teil des neutralen
Strahls zum Phosphoreszenzschirm gelangt. Die Verbreiterung
rührt davon her, daß die positiven Strahlen je nach dem Gas-
druck in Kapillare und Beobachtungsraum noch mehr oder minder
viel positive Teile bilden, deren Wegrichtung und Auftreffstelle
auf den Schirm vermutlich nicht genau die des erzeugenden
positiven Strahls ist.
6. Geschwindigkeit der Kanalstrahlen. Die durch das
magnetische Feld hervorgebrachte Ablenkung auf dem Schirm
ist in erster Annäherung, wie sich aus der von J. J. THOMSON
e IIP
abgeleiteten Formel ergibt, — * —-, wenn das magnetische Feld
von der mittleren Stärke II auf der Strecke 1 sich bis zum
Schirm erstreckt. Ist dann noch eine Strecke a feldfrei, so ist
e H P e H -1
d =-- -Fa , wenn II variiert, so läßt sich die Formel
mv2 rnv
von J. J. THOMSON anwenden und folgendermaßen abändern:
d = — F
m v -
x) 11 - d x + /Ildx.
m v
Also muß bei konstantem- ^-mit abnehmender Geschwindig-
m
keit d zunehmen. Wir haben nun für die Hanptintensität des
positiven, leicht ablenkbaren Teils der Kanalstrahlen in Luft wie
Wasserstoff, der nach vorläufigen Messungen etwa-'- — 1(P ent-
spricht, stets dieselbe magnetische Ablenkung erhalten, gleich-
gültig, ob der Kathodendunkelraum 2 cm oder 40 cm und die
an die Röhre angelegte Spannung, von der man annimml, daß
die positiven Jonen einen Teil durchlaufen, 10000 Volt oder
60000 Volt betrug. Die maximale Geschwindigkeit war bei unsern
Versuchsbedingungen aus der elektrostatischen Ablenkung etwa
Joh. Koenigsberger und Jos. Kutschewski:
diesen Versuchsbedingungen die Intensität der Phosphoreszenz
ab. Das hat folgende Gründe. Bei derartig engen Kapillaren
muß man, um gute Wirkungen zu erhalten, mit stärkeren Strömen,
also mit nicht zu großem Vakuum im Entladungsraum arbeiten.
Das bedingt, daß der Kanalstrahl dann etwa zur Hälfte (nach
der Intensität der Phosphoreszenz hei magnetischer Ablenkung
beurteilt) aus neutralen Teilen besteht. Diese haben aber, wie
Abschnitt 4 auseinandergesetzt, eine erheblich geringere Reich-
weite als die positiven, d. h. der Druck im Entladungsraum
muß möglichst klein sein, damit der größte Teil des neutralen
Strahls zum Phosphoreszenzschirm gelangt. Die Verbreiterung
rührt davon her, daß die positiven Strahlen je nach dem Gas-
druck in Kapillare und Beobachtungsraum noch mehr oder minder
viel positive Teile bilden, deren Wegrichtung und Auftreffstelle
auf den Schirm vermutlich nicht genau die des erzeugenden
positiven Strahls ist.
6. Geschwindigkeit der Kanalstrahlen. Die durch das
magnetische Feld hervorgebrachte Ablenkung auf dem Schirm
ist in erster Annäherung, wie sich aus der von J. J. THOMSON
e IIP
abgeleiteten Formel ergibt, — * —-, wenn das magnetische Feld
von der mittleren Stärke II auf der Strecke 1 sich bis zum
Schirm erstreckt. Ist dann noch eine Strecke a feldfrei, so ist
e H P e H -1
d =-- -Fa , wenn II variiert, so läßt sich die Formel
mv2 rnv
von J. J. THOMSON anwenden und folgendermaßen abändern:
d = — F
m v -
x) 11 - d x + /Ildx.
m v
Also muß bei konstantem- ^-mit abnehmender Geschwindig-
m
keit d zunehmen. Wir haben nun für die Hanptintensität des
positiven, leicht ablenkbaren Teils der Kanalstrahlen in Luft wie
Wasserstoff, der nach vorläufigen Messungen etwa-'- — 1(P ent-
spricht, stets dieselbe magnetische Ablenkung erhalten, gleich-
gültig, ob der Kathodendunkelraum 2 cm oder 40 cm und die
an die Röhre angelegte Spannung, von der man annimml, daß
die positiven Jonen einen Teil durchlaufen, 10000 Volt oder
60000 Volt betrug. Die maximale Geschwindigkeit war bei unsern
Versuchsbedingungen aus der elektrostatischen Ablenkung etwa