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Koenigsberger, Johann; Kutschewski, Josef; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 4. Abhandlung): Beobachtungen über Lichtemission und Kanalstrahlen — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37030#0017
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Beobachtungen über Lichtemission und Kanaistrahien.

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= 1,8 - 10^ bis auf etwa 10 Prozent konstant. Die Geschwindigkeiten
des positiven Teils in Luft, Wasserstoff und Kohlensäure sind
oberhalb eines Kathodenfalls, der je nach Material und Gestalt
der Kathode zwischen 3000 und 30000 Volt liegt, konstant.;
bei kleinerem Kathodenfall variabel. Diese Angaben beziehen
sich auf die Hauptintensität; außerdem ist ein Spektrum kon-
tinuierlich abnehmender Geschwindigkeiten vorhanden. Eine Er-
klärung dafür ist auf Seite 11 versucht worden. Wenn das der
Fall ist, so könnte man auch annehmen, daß die Geschwindigkeit
aller positiven Teile im Kanalstrahl unabhängig von ihrer Masse
dieselbe ist, daß die schweren Teile also eine viel größere
kinetische Energie besitzen als die leichten. Dann wäre aber
nach obiger Formel in Luft die Ablenkbarkeit 14—16, in Queck-
silber 200mal kleiner als in Wasserstoff und demnach magnetisch
in. Luft erheblich schwerer, in Hg gar nicht mehr nachweisbar.
7. Veränderungen des positiven Kanalstrahls auf
seinem Weg. Der positive Kanalstrahl erfährt im höchsten
Vakuum in. Wasserstoff (unter 0,0001 mm) keine Änderung auf
seinem Weg, wie sich mit der von .1. J. THOMSON iQ zuerst ange-
wandten Anordnung der gekreuzten Magnetfelder nachweisen läßt.
Wenn dagegen der Druck wächst (zwischen 0,0001 und 0,01 mm),
so beobachtet man, daß ein immer zunehmender Teil des posi-
tiven Kanalstrahls neutralisiert wird und daß dann auch negative
Jonen gebildet werden. Ferner ergibt dann die magnetische Ab-
lenkung bei unserer Versuchsanordnung auf dem Wilemitschirm
ein kontinuierliches, leuchtendes Band zwischen dem durch den
ersten und zweiten Magneten abgelenkten Fleck, den also auf
dem ganzen Weg positiv gebliebenen Strahlen, und dem nur
durch den ersten, nicht durch den zweiten Magnbten abgelcnkten
Fleck, also den Strahlen, die auf dem Weg zum zweiten Magnet
neutral geworden sind. Dagegen haben wir im Unterschied zu
den Beobachtungen von W. WiEN und J. J. THOMSON eine merk-
bare Aufspaltung des neutralen Strahls in negative und positive
Teile nicht erhalten.
Wenn man nacheinander magnetische und elektrostatische
Ablenkung studiert, so findet man, daß bei der magnetischen
Ablenkung ein leuchtendes Band den neutralen Fleck mit der
maximalen Intensität des positiven Flecks verbindet, während

iS) J. J. THOMSON, P7MS. Hay., p. 821, 1909.
 
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