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Hartwig Franzen:
Im Anschluß an diese Arbeit von PROPPER erklärt
HANTZSCPps) die Entstehung von Blausäure bei der Oxydation
von organischen Körpern mit Salpetersäure in der Weise, daß
auch hier intermediär Oximidoverbindungen gebildet werden, die
dann weiter oxydiert schließlich Fonnaldoxim geben, welches
dann weiter in Blausäure und Wasser zerfällt.
Aus den oben angeführten Beispielen geht jedenfalls her-
vor, daß die Bildung von Cyanwasserstoff aus Salpetersäure und
organischen Substanzen sehr wohl möglich ist, und daß auch die
Pllanze diesen Körper so bereiten kann. Es fragt sich nun weiter,
welchen. Körper die Pflanze benutzt, um die Salpetersäure in
Cyanwasserstoff überzuführen. Da ist die einfachste Annahme
jedenfalls die, daß dies das erste Assimilationsprodukt, der Formal-
dehyd, ist. Diese Annahme ist schon von ßACH^) gemacht worden.
BACH nimmt an, daß die Salpetersäure durch den Formal-
dehyd zunächst zu salpetriger Säure reduziert wird; letztere geht
dann durch weitere Reduktion in die ungesättigte Gruppe HN -
über, welche unter Anlagerung von Wasser Hydroxylamin bildet.
Dieses verbindet sich dann mit Formaldehyd zu Fonnaldoxim,
welches sich weiter in Formamid umlagert. Durch Abspaltung
von Wasser aus diesen letzten beiden Körpern bildet sich dann
Cyanwasserstoff.
Die Annahme von BACH ist etwas gewagt, da er mit unter-
salpetriger Säure und mit der ungesättigten Gruppe IIN = arbeitet;
einfacher läßt sich die Bildung des Cyanwasserstoffs aus Formal-
dehyd und Salpetersäure jedenfalls in fügender Weise erkären.
Der erste Teil der Reaktion verläuft wohl so, analog der
Annahme vor BACH, daß die Salpetersäure durch den Formal-
dehyd zunächst zu salpetriger Säure reduziert wird
.0
2 IINOg + IIC^ = HNO, + 11,0 + CO,.
Daß zunächst die Salpetersäure in salpetrige Säure verwandelt
wird, geht auch aus Untersuchungen an Pflanzen hervor, welche
dartun, daß die zugeführte Salpetersäure allmählich auf ihrem
Wege von den Wurzeln nach den Blättern in salpetrige Säure
übergeht. Ferner wissen wir aus den Untersuchungen von
iS) ÜMM. (1884), 65.
18) HoiwA seyew/7/. 1897, 5. — Pcw.p/es /'c/cücs' VÜ2
(1897), 1499.
Hartwig Franzen:
Im Anschluß an diese Arbeit von PROPPER erklärt
HANTZSCPps) die Entstehung von Blausäure bei der Oxydation
von organischen Körpern mit Salpetersäure in der Weise, daß
auch hier intermediär Oximidoverbindungen gebildet werden, die
dann weiter oxydiert schließlich Fonnaldoxim geben, welches
dann weiter in Blausäure und Wasser zerfällt.
Aus den oben angeführten Beispielen geht jedenfalls her-
vor, daß die Bildung von Cyanwasserstoff aus Salpetersäure und
organischen Substanzen sehr wohl möglich ist, und daß auch die
Pllanze diesen Körper so bereiten kann. Es fragt sich nun weiter,
welchen. Körper die Pflanze benutzt, um die Salpetersäure in
Cyanwasserstoff überzuführen. Da ist die einfachste Annahme
jedenfalls die, daß dies das erste Assimilationsprodukt, der Formal-
dehyd, ist. Diese Annahme ist schon von ßACH^) gemacht worden.
BACH nimmt an, daß die Salpetersäure durch den Formal-
dehyd zunächst zu salpetriger Säure reduziert wird; letztere geht
dann durch weitere Reduktion in die ungesättigte Gruppe HN -
über, welche unter Anlagerung von Wasser Hydroxylamin bildet.
Dieses verbindet sich dann mit Formaldehyd zu Fonnaldoxim,
welches sich weiter in Formamid umlagert. Durch Abspaltung
von Wasser aus diesen letzten beiden Körpern bildet sich dann
Cyanwasserstoff.
Die Annahme von BACH ist etwas gewagt, da er mit unter-
salpetriger Säure und mit der ungesättigten Gruppe IIN = arbeitet;
einfacher läßt sich die Bildung des Cyanwasserstoffs aus Formal-
dehyd und Salpetersäure jedenfalls in fügender Weise erkären.
Der erste Teil der Reaktion verläuft wohl so, analog der
Annahme vor BACH, daß die Salpetersäure durch den Formal-
dehyd zunächst zu salpetriger Säure reduziert wird
.0
2 IINOg + IIC^ = HNO, + 11,0 + CO,.
Daß zunächst die Salpetersäure in salpetrige Säure verwandelt
wird, geht auch aus Untersuchungen an Pflanzen hervor, welche
dartun, daß die zugeführte Salpetersäure allmählich auf ihrem
Wege von den Wurzeln nach den Blättern in salpetrige Säure
übergeht. Ferner wissen wir aus den Untersuchungen von
iS) ÜMM. (1884), 65.
18) HoiwA seyew/7/. 1897, 5. — Pcw.p/es /'c/cücs' VÜ2
(1897), 1499.