Metadaten

Lenard, Philipp [Editor]; Ramsauer, Carl [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 16. Abhandlung): Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes, 4: Über die Nebelkernbildung durch Licht in der Erdatmosphäre und in anderen Gasen, und über Ozonbildung — Heidelberg, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37069#0007
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Wirkungen sein' kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase. IV.

7

schickter Beobachtung allen anderen Reagenzien überlegen ist,
sobald es sich darum handelt, zu sehen, was in erster Linie vor
sich geht.
Man hat, zur Interpretation unserer Resultate, dabei zu
beachten, daß der Dampfstrahl, nach unserer Erfahrung, aller-
kleinste Nebelkerne nicht anzeigt (unter 2-10"^ mm Durchmesser,
wie nach Kurve a Fig. 8, Teil RI, in kältegereinigter Luft etwa
noch vorhanden); daß er auf Kerne mittlerer (und einheitlicher)
Größe durch Färbung reagiert, auf große Kerne (8-10"^ nun,
wie von S. SACHS 1. c. gemessen) durch dick weißgraues Aussehen.
Wir begannen nach unseren Erfahrungen mit den Elektri-
zitätsträgern sogleich mit kältegereinigter Luft. Die Luft wurde
dazu aus dem Freien entnommen und an gesaugt, über Chlor-
kalzium und Phosphorsäure getrocknet und durch Watte fil-
triert^), ganz wie im Teil II, S. 17, angegeben; alsdann gelangte
sie in die schon im Teil III, S. 24, benutzte Kältespiralei6)
(—78° C) und von dieser durch eine kurze Glasleitung in das Be-
lichtungsgefäß. Die nötigen Rohrverbindungen waren durch über-
geschobene Metallmanschetten und durch außen umgewickeltes
Stanniol und darüber Kautschukstreifen bewerkstelligt.
Da nur äußerste Reinlichkeit zum Ziele führen konnte, haben
wir als Belichtungsgefäß ein Kugelrohr aus geblasenem Quarz
benutzt, welches durch starkes Glühen von etwaigen konden-
sierten Dämpfen leicht befreit werden konnte; die Kugel hatte
5 cm im Durchmesser und war sehr dünnwandig. Die Licht-
quelle^) stand ca. 4 cm von der Wand dieser Belichtungskugel
IR Wie aus den Endresultaten hervorgeht, war die Wirkung des Watte-
tdters die, erstens die Luft staubfrei zu machen, zweitens ihr wieder einen
großen Teil der Nebenbestandteiie zuzufügen, welche die Trockenapparate ihr
bereits entzogen hatten (vgl. S. 10 u. 14); die eigentliche Reinigung der Luft
beginnt erst in der Kältespirale.
16) Das Gas passiert in derselben zuerst viele Windungen aus Glas-
rohr und dann, kurz vor dem Austritt aus der Kälte ein kleines Filter (aus
Watte, an deren Stelle wir zuletzt immer nur mehr Asbest benutzten),
welches nebelförmige Kondensationsprodukte zurückhält.
ii) Wir haben stets die in Teil I beschriebene (von der Firma Klingel-
fuß in Basel ausgeführte) Lichtquelle unverändert und mit Befriedigung be-
nutzt. Die Firma Boas in Berlin teilt uns mit, daß, nach den von uns im
I. Teil gemachten Angaben, namentlich auch nach der starken Wellen-
erzeugung unserer Lichtquelle, voraussichtlich die für die Zwecke der Wellen-
telegraphie von dieser Firma konstruierten „Resonanztransformatoren" eben-
falls eine sehr intensive Ultraviolettquelle sein könnten. Wir haben nicht Ge-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften