12
P. Lenard und C. Ramsauer:
dem Wasser (unter Freiwerden entsprechender WasserstoS-
spuren) gebildet sein könnend)
Wie bei den früheren Versuchen, so geht aber auch hier
die Wirkung mit großer Intensität nur in gesättigten Wasser-
dämpfen vor sich.24) Leiteten wir in das kochende Wasser des
Dampfentwicklungskolbens Gase ein, so daß der Dampf mit dem
betreffenden Gas gemischt durch die Ouarzkugel strömte, so war
die intensive Lichtwirkung verschwunden ; Wasserstoff und auch
Luft vernichteten die Wirkung fast ganz, Kohlensäure ließ mittel-
mäßige Wirkung über. Auch durch Überhitzung des Wasser-
dampfes in der Quarzkugel mittelst untergestellter Bunsenflamme
war die Dampfstrahlwirkung bei Belichtung zum Verschwinden
zu bringen.
Kautschukdämpfe. — Auch bei der Nebelkernbildung
durch Licht in anderen Dämpfen, welche wir versuchten, war
zum Teil die Anwesenheit von Wasserdampf Bedingungwenn
auch in diesem Falle schon geringe Mengen zu starker Wirkung,
d. h. zur Bildung großer Nebelkerne genügten.
Daß Kautschukschläuche sehr wirksame Dämpfe abgeben,
haben wir in bezug auf die Trägerbildung schon früher kon-
statiert. (Teil II, S. 18), und es hat sich bei einem der hier oben
bereits erwähnten Versuche auch in bezug auf die Nebelkern-
bildung bereits bestätigt. Man konnte in der Tat jederzeit in
der kältegereinigten (also unwirksamen) Luft intensive Dampf-
strahlwirkung bei Belichtung hervorbringen, wenn man nur
wenige Zentimeter Kautschukschlauch in die Leitung schaltete
und gleichzeitig durch ein Wassertröpfchen für geringe Befeuch-
tung der Luft sorgte. Der Schlauch allein, ohne das Wasser-
tröpfchen, gibt nur spurenweise Dampf Strahlreaktion.
Andere Dämpfe. — Auch bei den anderen Dämpfen, welche
23) Herr A. COEHN beschreibt im Verfolg seiner Versuche über chemische
Lichtwirkung in Gasen (s. die historische Zusammenstellung in Teil 11,
p. 5) in der Tat Wasserzersetzung durch Licht (Rer. & D. CAew. Ge$. 43,
p. 880, 1910); ebenso schon KERNBAUM, L. Rew& 44.9, p. 173, 1909, mit
Bildung von H.Og, und noch früher H. THIELE, Rer. 49, p. 4914, 1907.
24) Es scheint danach die Annahme naheliegend, das Licht wirke
zwar nicht auf HgO-AIoleküle, wohl aber auf die in gesättigtem Dampf in
größerer Zahl anzunehmenden Moleküle ILOg, was mit der Reaktionsgleichung
H4O2 = W + HgOg in Einklang stunde.
25) Dieses Resultat der Wichtigkeit des Wasserdampfes für die Nebel-
kernbildung wurde bereits in Teil 11, S. 7, mitgeteilt.
P. Lenard und C. Ramsauer:
dem Wasser (unter Freiwerden entsprechender WasserstoS-
spuren) gebildet sein könnend)
Wie bei den früheren Versuchen, so geht aber auch hier
die Wirkung mit großer Intensität nur in gesättigten Wasser-
dämpfen vor sich.24) Leiteten wir in das kochende Wasser des
Dampfentwicklungskolbens Gase ein, so daß der Dampf mit dem
betreffenden Gas gemischt durch die Ouarzkugel strömte, so war
die intensive Lichtwirkung verschwunden ; Wasserstoff und auch
Luft vernichteten die Wirkung fast ganz, Kohlensäure ließ mittel-
mäßige Wirkung über. Auch durch Überhitzung des Wasser-
dampfes in der Quarzkugel mittelst untergestellter Bunsenflamme
war die Dampfstrahlwirkung bei Belichtung zum Verschwinden
zu bringen.
Kautschukdämpfe. — Auch bei der Nebelkernbildung
durch Licht in anderen Dämpfen, welche wir versuchten, war
zum Teil die Anwesenheit von Wasserdampf Bedingungwenn
auch in diesem Falle schon geringe Mengen zu starker Wirkung,
d. h. zur Bildung großer Nebelkerne genügten.
Daß Kautschukschläuche sehr wirksame Dämpfe abgeben,
haben wir in bezug auf die Trägerbildung schon früher kon-
statiert. (Teil II, S. 18), und es hat sich bei einem der hier oben
bereits erwähnten Versuche auch in bezug auf die Nebelkern-
bildung bereits bestätigt. Man konnte in der Tat jederzeit in
der kältegereinigten (also unwirksamen) Luft intensive Dampf-
strahlwirkung bei Belichtung hervorbringen, wenn man nur
wenige Zentimeter Kautschukschlauch in die Leitung schaltete
und gleichzeitig durch ein Wassertröpfchen für geringe Befeuch-
tung der Luft sorgte. Der Schlauch allein, ohne das Wasser-
tröpfchen, gibt nur spurenweise Dampf Strahlreaktion.
Andere Dämpfe. — Auch bei den anderen Dämpfen, welche
23) Herr A. COEHN beschreibt im Verfolg seiner Versuche über chemische
Lichtwirkung in Gasen (s. die historische Zusammenstellung in Teil 11,
p. 5) in der Tat Wasserzersetzung durch Licht (Rer. & D. CAew. Ge$. 43,
p. 880, 1910); ebenso schon KERNBAUM, L. Rew& 44.9, p. 173, 1909, mit
Bildung von H.Og, und noch früher H. THIELE, Rer. 49, p. 4914, 1907.
24) Es scheint danach die Annahme naheliegend, das Licht wirke
zwar nicht auf HgO-AIoleküle, wohl aber auf die in gesättigtem Dampf in
größerer Zahl anzunehmenden Moleküle ILOg, was mit der Reaktionsgleichung
H4O2 = W + HgOg in Einklang stunde.
25) Dieses Resultat der Wichtigkeit des Wasserdampfes für die Nebel-
kernbildung wurde bereits in Teil 11, S. 7, mitgeteilt.