Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase. IV. 27
die Versuchsluft aus flüssiger Luft abdampften. Die größten
Elektrizitätsträger waren dann so klein, als man sie — abgesehen
von freien Elementarquanten — nur je gefunden hat; von Zer-
stäubung der intensiv mitbelichteten Wände, worauf die Größen-
messung der Elektrizitätsträger hier ein feines Reagens bildet,
war also wieder nichts zu bemerken.
Fassen wir zusammen, so ist es uns also weder spektral-
analytisch, noch durch den Dampfstrahl, noch auch auf elek-
trischem Wege gelungen, sichere Anzeichen von Zerstäubung
fester Körper durch Licht zu erhalten; hndet solche Zerstäubung
statt, so könnte sie nur im Weggehen einzelner Atome bestehen
in einer Gesamtmenge, welche bei erreichbaren Lichtintensitäten
selbst spektralanalytisch unmcrklich bleibt. Es erscheint danach
fraglich, ob die von dem Einen von uns und später auch von
anderer Seite beobachteten, am Eingang dieses Abschnittes er-
wähnten Obertlächenänderungen durch Licht, deren nächstliegende
Erklärung Zerstäubung war, nicht ganz oder doch zum Teil in
anderer Weise gedeutet werden müssen. Auch ob die von Elerrn
H. DEMBERW) beobachteten lichtelektrischen Kanalstrahlen eine
direkte Zerstäubung der Kathode durch das Licht zmn Ursprung
haben, muß noch dahingestellt bleiben. Unter Mitwirkung von
Dampfresiduen könnte die Entstehung der von Herrn DEMBER
beobachteten positiven Strahlen wohl aus Bekanntem erklärt
werden. Man würde Kathodenzerstäubung unter Mitwirkung des
Dampfresiduums annehmen können, wie sie auch sonst bei Gas-
entladungen zu beobachten ist, oder aber auch direkte, träger-
bildende Wirkung des Lichtes auf das Dampfresiduum, ent-
sprechend der sehr großen lichtelektrischen Empfindlichkeit von
Dampfspuren, welche wir im 111. Teil konstatiert haben.
55) H. DEMBER, J. P/i.y3. ^6, p. 403. 1908.
die Versuchsluft aus flüssiger Luft abdampften. Die größten
Elektrizitätsträger waren dann so klein, als man sie — abgesehen
von freien Elementarquanten — nur je gefunden hat; von Zer-
stäubung der intensiv mitbelichteten Wände, worauf die Größen-
messung der Elektrizitätsträger hier ein feines Reagens bildet,
war also wieder nichts zu bemerken.
Fassen wir zusammen, so ist es uns also weder spektral-
analytisch, noch durch den Dampfstrahl, noch auch auf elek-
trischem Wege gelungen, sichere Anzeichen von Zerstäubung
fester Körper durch Licht zu erhalten; hndet solche Zerstäubung
statt, so könnte sie nur im Weggehen einzelner Atome bestehen
in einer Gesamtmenge, welche bei erreichbaren Lichtintensitäten
selbst spektralanalytisch unmcrklich bleibt. Es erscheint danach
fraglich, ob die von dem Einen von uns und später auch von
anderer Seite beobachteten, am Eingang dieses Abschnittes er-
wähnten Obertlächenänderungen durch Licht, deren nächstliegende
Erklärung Zerstäubung war, nicht ganz oder doch zum Teil in
anderer Weise gedeutet werden müssen. Auch ob die von Elerrn
H. DEMBERW) beobachteten lichtelektrischen Kanalstrahlen eine
direkte Zerstäubung der Kathode durch das Licht zmn Ursprung
haben, muß noch dahingestellt bleiben. Unter Mitwirkung von
Dampfresiduen könnte die Entstehung der von Herrn DEMBER
beobachteten positiven Strahlen wohl aus Bekanntem erklärt
werden. Man würde Kathodenzerstäubung unter Mitwirkung des
Dampfresiduums annehmen können, wie sie auch sonst bei Gas-
entladungen zu beobachten ist, oder aber auch direkte, träger-
bildende Wirkung des Lichtes auf das Dampfresiduum, ent-
sprechend der sehr großen lichtelektrischen Empfindlichkeit von
Dampfspuren, welche wir im 111. Teil konstatiert haben.
55) H. DEMBER, J. P/i.y3. ^6, p. 403. 1908.