JC ür die Bestimmung des Wassers in schwer zersetz liehen
Silikatmineraiien hatte E. LUDWIG *) angegeben, das Mineral-
pulver in einem ausgehauchten Platinrohr mit getrocknetem
Kalium-Natrium-Karbonat zu schmelzen und das dadurch aus-
getriebene Wasser in Absorptionsapparaten aufzufangen. L. Si-
Pöczs) änderte die Methode in der Weise ah, daß er statt der
teuren Platinröhre eine solche aus glasiertem Porzellan ver-
wendete und darin die Schmelze in einem mit Deckel verschließ-
baren Platinschiffchen vornahm. Auf diese Weise wird seihst
bei äußerst schwer zersetzlichen Mineralien das gesamte Wasser
ausgetrieben, und gleichzeitig kann die Schmelze, was besonders
bei geringen Substanzmengen wichtig ist, noch für die Bestimmung
anderer Bestandteile, z. B. der Kieselsäure und der Basen, in
der üblichen Weise weiter verwendet werden.
Leider stellten sich der Ausführung der Methode mancherlei
Schwierigkeiten in den Weg. Einmal verhindert die Undurch-
sichtigkeit des Porzellanrohres die Beobachtung des Schmelzvor-
ganges und der Wasserabgabe; dann aber erweichen manchmal
infolge der strahlenden Hitze die zum beiderseitigen Abschluß
des Rohres dienenden Gummistopfen und geben dann sehr leicht
Wasser ab oder destillieren sogar zuweilen in das Absorptions-
rohr hinüber. Ganz besonders sind aber die Eigenschaften des
Schmelzmittels keine solchen, welche die Methode zu einer
sicheren und leicht ausführbaren gestalten. Das Kalium-Natrium-
Karbonat ist sehr hygroskopisch; nach der eigentlichen Vortrock-
nung zieht es beim Mischen mit der Substanz, seihst bei sehr
raschen Arbeiten, doch wieder Wasser an, und es erscheint
fraglich, ob dann durch eine nochmalige Trocknung auch wirk-
lich alles so auf genommene Wasser wieder vollständig zu ver-
jagen ist. Man muß bei Schmelzen mit Natrium-Kalium-Karbonat
D E. LUDWIG, TgcAerwaT.s 1875, 211.
U L. SiPöcz, (7er llüeMgr üAraJewhg, Math.-naturw.
Kiasse, 1877, Abt. If, 76, 51—62.
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Silikatmineraiien hatte E. LUDWIG *) angegeben, das Mineral-
pulver in einem ausgehauchten Platinrohr mit getrocknetem
Kalium-Natrium-Karbonat zu schmelzen und das dadurch aus-
getriebene Wasser in Absorptionsapparaten aufzufangen. L. Si-
Pöczs) änderte die Methode in der Weise ah, daß er statt der
teuren Platinröhre eine solche aus glasiertem Porzellan ver-
wendete und darin die Schmelze in einem mit Deckel verschließ-
baren Platinschiffchen vornahm. Auf diese Weise wird seihst
bei äußerst schwer zersetzlichen Mineralien das gesamte Wasser
ausgetrieben, und gleichzeitig kann die Schmelze, was besonders
bei geringen Substanzmengen wichtig ist, noch für die Bestimmung
anderer Bestandteile, z. B. der Kieselsäure und der Basen, in
der üblichen Weise weiter verwendet werden.
Leider stellten sich der Ausführung der Methode mancherlei
Schwierigkeiten in den Weg. Einmal verhindert die Undurch-
sichtigkeit des Porzellanrohres die Beobachtung des Schmelzvor-
ganges und der Wasserabgabe; dann aber erweichen manchmal
infolge der strahlenden Hitze die zum beiderseitigen Abschluß
des Rohres dienenden Gummistopfen und geben dann sehr leicht
Wasser ab oder destillieren sogar zuweilen in das Absorptions-
rohr hinüber. Ganz besonders sind aber die Eigenschaften des
Schmelzmittels keine solchen, welche die Methode zu einer
sicheren und leicht ausführbaren gestalten. Das Kalium-Natrium-
Karbonat ist sehr hygroskopisch; nach der eigentlichen Vortrock-
nung zieht es beim Mischen mit der Substanz, seihst bei sehr
raschen Arbeiten, doch wieder Wasser an, und es erscheint
fraglich, ob dann durch eine nochmalige Trocknung auch wirk-
lich alles so auf genommene Wasser wieder vollständig zu ver-
jagen ist. Man muß bei Schmelzen mit Natrium-Kalium-Karbonat
D E. LUDWIG, TgcAerwaT.s 1875, 211.
U L. SiPöcz, (7er llüeMgr üAraJewhg, Math.-naturw.
Kiasse, 1877, Abt. If, 76, 51—62.
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