P. Lenard und C. Ramsauer:
schulden; dieselben können (wie früher gezeigt) unter dem Ein-
fluß des Lichtes Nebelkerne bilden, und diese können je nach
ihrer Größe und je nach der Trägerkonzentration in verschiedener
Weise auf die Rekombinationsgeschwindigkeit., also auf die zur
Zeit der Abfangung*') noch übrig bleibende Trägermenge ein-
wirken, wie es die hier mitzuteilende Untersuchung an mehreren
Fällen zeigte) (s. Tab. 11 u. S. 22).
Wir haben die Untersuchung hier soweit durchgeführt als
nötig schien, um einen einwandfreien Vergleich zu erhalten
zwischen normaler atmosphärischer Luft und den reinen per-
manenten Gasen der Luft einerseits und zwischen der Wirkung
der verschiedenen Wellenlängengebiete auf dieselben Gase
andererseits. Wir glauben damit aber auch die Grundlage ge-
liefert zu haben zu weiterer einwandfreier Untersuchung der
Lichtwirkung auf beliebige andere Gase.
Als ein besonderes Resultat der Untersuchung ist hervor-
zuheben, daß Nebelkerne in Gasen nicht nur die bereits be-
kannte trägerkonservierende Wirkung habein können, sondern
unter Umständen auch eine grade entgegengesetzte, trägerver-
zehrende Wirkung (S. 38).
Bei diesem großen Einfluß der Nebelkerne auf die Vorgänge
in leitenden Gasen und hei der Leichtigkeit, mit welcher der
bekannte AiTKEN-HELMHOLTz'sche Dampfstrahl als Reagens auf
solche Kerne verwendbar ist, schien es uns auch erwünscht,
dieses Reagens soweit wie möglich quantitativ verwertbar zu
machen. Dies war auch ausführbar (wie bereits im Teil IV, S. 7
vorausgesetzt war), und wir bringen im folgenden einige An-
gaben, welche aus der Stärke und Beschaffenheit der Dampf-
strahlreaktion auf die Größen vorhandener Nebelkerne zu schließen
erlauben (S. 36).
Apparat. —- Die Versuchsanordnung wurde im Vergleich
zu der früher in Teil II (S. 14) beschriebenen in drei Haupt-
punkten geändert:
I?) Die Untersuchung der reinen Gaswirkung im Belichtungsgefäße selbst
ist wegen der dann eintretenden Unmöglichkeit des vollkommenen Aus-
schließens der lichtelektrischen Wirkung auf die Wände bzw. Elektroden
nicht durchführbar (vgl. Teil II, S. 19f., und Teil III, S. 14 u. 15).
is) Man wird hiernach bei Schlüssen aus Versuchen, welche diese Ver-
hältnisse nicht berücksichtigen, nicht nur in bezug auf die absolute Wirk-
samkeit, sondern besonders auch in bezug auf die relative Wirksamkeit
verschiedener Gase dem ultravioletten Licht gegenüber vorsichtig sein müssen.