P. Lenard und C. Ramsauer:
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Entstehung durch Licht, falls auch Elektrizitätsträger im Gase
entstehen, von selber erfolgt) und als solche mißt (wie in Teil III
und V geschehen). Man kann außerdem auch die Dampfexpansions-
methode anwenden (C. T. R. WiLSON, S. SACHS). Ein drittes,
sehr einfaches Mittel zur Abschätzung der Kerngröße ist der
Dampfstrahl; wir haben unter Hinzuziehung der beiden soeben
genannten Meßmethoden Gelegenheit gehabt, zu ermitteln, welche
Art von Dampfstrahlreaktion hei bestimmten Kerngrößen auftritt
(IV, S. 7; V, S. 36 u. f.).
5. Da Licht aus sehr mancherlei Dämpfen Nebelkerne bildet
(besonders bei Gegenwart von Wasserdampf und von Sauerstoff,
auf dem Wege von Ozonbildung; IV, S. 12 u. f.), so ist hei allen
Untersuchungen, wo Gase einer Lichtwirkung ausgesetzt werden
und wo Nebelkerne eine Rolle spielen können, völlige Freiheit des
Gases von solchen Dämpfen Vorbedingung für einwandfreie Re-
sultate. Es gehören hierher lichtelektrische, photochemische, aber
auch andere Untersuchungen, hei welchen Belichtung des Gases
nur nebensächlich oder unbeabsichtigt statttindet. Wir haben
besondere Hilfsmittel ausgebildet, um die Dämpfefreiheit zu er-
reichen, ohne welche unsere Untersuchungen auch nicht durch-
führbar gewesen wären (Rohrverbindungen, Kältereinigung, As-
bestfilter, II, S. 16 u. 17; HI, S. 23 u. f.). Wattefilter, Glaswolle-
filter, Kautschukschläuche fälschen die Resultate (II, S. 18; III,
S. 25); letzteres ist auch zum Teil bei den Untersuchungen von
Herrn C. T. R. WiLSON der Fall gewesen (IV, S. 10).
D. Andere Resultate.
1. Die dampfkondensierende Wirkung von „Gasionen" (mole-
kularen Elektrizitätsträgern) ist im allgemeinen überschätzt
worden. Der Dampfstrahl z. B. zeigt Elektrizitätsträger, die aus
einzelnen oder wenigen Molekülen bestehen, entweder überhaupt
nicht an (IV, S. 19 u. f.) oder doch nur durch ganz schwach
nebelige Reaktion (wie z. B. bei Luft, welche von RöNTGEN'schen
Strahlen getroffen war; vgl. auch A. BECKER 1911). Die charak-
teristische, kräftige, dick weißgraue oder auch farbige Reaktion
des Dampfstrahles rührt stets von festen oder flüssigen Par-
tikeln her, die aus sehr vielen Molekülen bestehen und wobei
es gleichgültig ist, oh dieselben elektrisch geladen sind oder
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Entstehung durch Licht, falls auch Elektrizitätsträger im Gase
entstehen, von selber erfolgt) und als solche mißt (wie in Teil III
und V geschehen). Man kann außerdem auch die Dampfexpansions-
methode anwenden (C. T. R. WiLSON, S. SACHS). Ein drittes,
sehr einfaches Mittel zur Abschätzung der Kerngröße ist der
Dampfstrahl; wir haben unter Hinzuziehung der beiden soeben
genannten Meßmethoden Gelegenheit gehabt, zu ermitteln, welche
Art von Dampfstrahlreaktion hei bestimmten Kerngrößen auftritt
(IV, S. 7; V, S. 36 u. f.).
5. Da Licht aus sehr mancherlei Dämpfen Nebelkerne bildet
(besonders bei Gegenwart von Wasserdampf und von Sauerstoff,
auf dem Wege von Ozonbildung; IV, S. 12 u. f.), so ist hei allen
Untersuchungen, wo Gase einer Lichtwirkung ausgesetzt werden
und wo Nebelkerne eine Rolle spielen können, völlige Freiheit des
Gases von solchen Dämpfen Vorbedingung für einwandfreie Re-
sultate. Es gehören hierher lichtelektrische, photochemische, aber
auch andere Untersuchungen, hei welchen Belichtung des Gases
nur nebensächlich oder unbeabsichtigt statttindet. Wir haben
besondere Hilfsmittel ausgebildet, um die Dämpfefreiheit zu er-
reichen, ohne welche unsere Untersuchungen auch nicht durch-
führbar gewesen wären (Rohrverbindungen, Kältereinigung, As-
bestfilter, II, S. 16 u. 17; HI, S. 23 u. f.). Wattefilter, Glaswolle-
filter, Kautschukschläuche fälschen die Resultate (II, S. 18; III,
S. 25); letzteres ist auch zum Teil bei den Untersuchungen von
Herrn C. T. R. WiLSON der Fall gewesen (IV, S. 10).
D. Andere Resultate.
1. Die dampfkondensierende Wirkung von „Gasionen" (mole-
kularen Elektrizitätsträgern) ist im allgemeinen überschätzt
worden. Der Dampfstrahl z. B. zeigt Elektrizitätsträger, die aus
einzelnen oder wenigen Molekülen bestehen, entweder überhaupt
nicht an (IV, S. 19 u. f.) oder doch nur durch ganz schwach
nebelige Reaktion (wie z. B. bei Luft, welche von RöNTGEN'schen
Strahlen getroffen war; vgl. auch A. BECKER 1911). Die charak-
teristische, kräftige, dick weißgraue oder auch farbige Reaktion
des Dampfstrahles rührt stets von festen oder flüssigen Par-
tikeln her, die aus sehr vielen Molekülen bestehen und wobei
es gleichgültig ist, oh dieselben elektrisch geladen sind oder