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Bahr, Eva von; Koenigsberger, Johann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 26. Abhandlung): Über die Farbe anorganischer Salze und die Berechnung der schwingenden Teile — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37297#0007
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Farbe anorganischer Salze und Berechnung der schwingenden Teile. 7

des Absorptionsstreifens liegt innerhalb des sichtbaren Spek-
trums oder 2. außerhalb.
Wenn man ganz exakt verfahren will, muß man mehrere
Punkte der Absorptionskurve ermitteln, um zu sehen, ob das
Absorptionsgebiet einheitlich und nicht durch benachbarte Ab-
sorptionsgebiete zu stark gestört ist. In vielen Fällen genügt
aber eine angenäherte Bestimmung von zwei bzw. drei Punkten.
Natürlich ist dann p— nur etwa auf 5—20 Uo genau; aber das
m
genügt, um zunächst einmal in großen Zügen das Verhalten
der Substanzen festzustellen. Für Spezialfragen kann man die
Beobachtungen genauer gestalten. Unsere Formeln sind auch
für ganz genaue Beobachtungen gültig.
Im ersten Falle gilt folgendes: Experimentell am einfachsten
und für die Ausrechnung bequem ist ein Verfahren, für das
jedes Spektroskop mit etwas größerer Dispersion geeignet ist
und das keine besonderen photometrischen Vorrichtungen er-
fordert. Man bedeckt die eine Hälfte des Spaltes mit dem an
jedem Spektroskop vorhandenen totalreflektierenden Prisma. Dann
stellt man zwei gewöhnliche Auerbrenner ca. 20—40 cm entfernt
so auf, daß beide Spektra im Spektroskop gerade gleich hell
erscheinen. Das erreicht man durch Verschieben des Auer-
brenners in der Bichtnng und senkrecht zur Richtung zum Spalt.
Man bringt das zu untersuchende Präparat oder den Trog mit
der Lösung vor den Spalt, so daß im Okular in der einen Hälfte
das Absorptionsspektrum erscheint, und beobachtet, für welche
Wellenlänge die Absorption am stärksten ist. Dadurch
hat man Mm- Dann nimmt man zwei Rauchglas- oder mit dünnem
Platin überzogene Platten, die in genau gemessener Weise s) das
Licht einer Wellenlänge auf einen bestimmten Bruchteil der ur-
sprünglichen Intensität schwächen, und befestigt an Stativ oder
sonst eine der Platten vor dem total reflektierenden Prisma in
einem Abstand von etwa 1 cm. Man sucht jetzt im Spektrum
die zwei Wellenlängen X^ und X^ zu beiden Seiten der maximalen
Absorption auf, bei denen an der Trennungslinie der beiden
Spektra die Intensitäten gerade gleich sind. Dadurch ist die
Durchlässigkeit d gemessen, und man rechnet nach den Formeln I
und II des § 2.
s) Solche Piatten sind von den größeren optischen Werkstätten für die
verschiedenen Wellenlängen geaicht zu beziehen.
 
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