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Bahr, Eva von; Koenigsberger, Johann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 26. Abhandlung): Über die Farbe anorganischer Salze und die Berechnung der schwingenden Teile — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37297#0003
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Über die Farbe anorganischer Saize nnd die Berechnung der
schwingenden Teile. *)
§ 1. Viele anorganische Verbindungen, Chromsalze, Kobalt-,
Mangan-, Eisensalze, Salze des zweiwertigen Kupfers, Didym-
salze u. a., sind für das Auge gefärbt, zeigen also Absorption im
sichtbaren Spektrum. Neue eingehende Untersuchungen über die
Lage der Absorptionsgebiete dieser Substanzen haben H. G. JoNES
und seine Mitarbeiter ausgeführt.
Eine physikalische Eigenschaft, der Paramagnetismus2), zeigt
eine auffallende Analogie zu dieser optischen Eigenschaft. Wohl
ohne Ausnahme haben diese Verbindungen, deren Färbung nicht
durch Beimengungen bedingt ist, sondern mit ihrer chemischen
Konstitution in engster Beziehung steht, eine magnetische Sus-
zeptibilität von der Größenordnung -j-1 bis 100- 10"E Besonders
bemerkenswert ist der Fall der Kupferverbindungen. Die farb-
losen Salze des einwertigen Kupfers sind diamagnetisch, die
farbigen zweiwertigen Cuprisalze paramagnetisch.s) Die wasser-
freien Cupriverbindungen zeigen, soweit sic nicht als Pulver,
sondern in kompakten Stücken erhalten werden können, eine
gelbbraune Farbe.
Die Eigenschaften, der festen Hydrate und der Lösungen dieser
Salze sind hinsichtlich Paramagnetismus und Lichtabsorption wohl
quantitativ, nicht aber qualitativ verschieden, und zwar meist
in dem Sinne, daß Paramagnetismus und Zahl der schwingenden

1) Die Mittet zu dieser Untersuchung verdanken wir einer gütigst er-
teilten Unterstützung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
und einer freundlichen Bewilligung des Board of Trustees desEuzABETH
THOMPSON Science Fund in Boston.
i") H. C. JoNES, Hwgr. CAe-7%. JoMfM., P5, Nr. 1 u. 2, 1911.
2) Vgl. die Darstellung und Tabellen bei F. AUERBACH, diupMeö'smMS 7%
WiNKELMANNs Jcr P7?,ys?'7<;, Bd. V, Teil 11. Nur sind, wie der eine
von uns feststellte, die chromsauren Salze allerdings sehr schwach para-
magnetisch.
U Vgl. z. B. Ham. P7;?/s. U P- 1900.

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