Über die Elektrizitätsleitung und Eiehtemission metallhaltiger Flammen. 9
z. B. nicht aus der Annahme, daß Metallatome und Flammen-
gasmoleküle zusammenwirkten, auch nicht aus der Annahme,
daß Zusammenwirken von Flammengasmolekülen untereinander
beim Freimachen der Quanten wesentlich beteiligt sei. Leicht
ausführbare Rechnungen, welche der obigen analog sind, in
welche aber dann N eingeht, zeigen das Unzutreffende der
letzteren Annahmen.
2. zeigt die Gleichung, daß ß mit der Häufigkeit des freien
Zustandes der Metallatome (<p) wachsen muß. Fügt man der
Flamme metallbindende Stoße zu, z. B. Chlor, so muß <p bis zu
Null sinken, da dann der freie Zustand der Metallatome fast aus-
geschlossen ist, indem sie nach etwaiger Reduktion sogleich
wieder zu Chloridmolekülen gebunden werden. In der Tat wird
dann ß, wie es Gleichung 4 entspricht, ebenfalls Null; die elek-
trische Wanderung hört bei genügendem Chlorgehalt der Flamme
auf, was ebenfalls von Herrn G. EBERT beobachtet wurde.iQ
Daß die Stärke der Wanderung, ß, ein Maß für q, die Leichtig-
keit der Abgabe von Quanten aus dem betreffenden Mefallatom
ist, wie Gleichung 4 ebenfalls zeigt, habe ich schon früher hervor-
gehoben, und ich habe aus den beobachteten Wanderungen auch da-
mals schon geschlossen, daß die Alkalimeta.llatome um so leichter
Quanten abgeben, je höher das Atomgewicht istW) q muß auch von
der Temperatur abhängen, und zwar muß es hei steigender Tem-
peratur wachsen, da hei größeren Molekulargeschwindigkeiten
is) I. c., S. 37. Beim Zufügen von Chlor steigt gewöhnlich die Ver-
dampfung der Salzperle, da Chloride meist sehr flüchtig sind ; dies bringt die
oben (Note 14) erwähnten, starken Konzentrationsgefälle am Rande des
Streifens und die dadurch bedingte, verstärkte Wanderung hervor, wie cs von
mir bei den Chloriden früher beobachtet wurde (I. c., 1902, Zusammen-
stellung, p. 648). Herr G. EBERT hat aber gezeigt, daß bei gleichbleibender
Metallmenge Chlor stets die Wanderung vermindert, ja in genügender Menge
sogar zum Verschwinden bringt.
is) Dieser Schluß wurde ausführlich mitgeteilt (1. c., 1905, p. 231) und
auch durch Beobachtungen anderer Art gestützt. — Herr H. A. WiLSON hat
ganz neuerdings denselben Schluß wieder gezogen (P7üü Nay., p. 711,
1911). Die Rechnungen über Flammen, welche Herr H. A. WiLSON an dieser
Stelle mitteilt, wird man übrigens kaum als treSend ansehen können (vgl.
auch E. N. DA ANDRADE, 1. c.) ; besonders sei bemerkt, daß die Formel
für die Wanderungsgeschwindigkeiten, welche Herr H. A. WiLSON (nach
Herrn J. J. THOMSON) benutzt, auf schwere Träger angewandt, schon mehr-
fach zu Fehlschlüssen geführt zu haben scheint (vgl. die Diskussion bei Herrn
A. BECKER, 4. P/?y.$., p. 217, Fußnote, 1911).
z. B. nicht aus der Annahme, daß Metallatome und Flammen-
gasmoleküle zusammenwirkten, auch nicht aus der Annahme,
daß Zusammenwirken von Flammengasmolekülen untereinander
beim Freimachen der Quanten wesentlich beteiligt sei. Leicht
ausführbare Rechnungen, welche der obigen analog sind, in
welche aber dann N eingeht, zeigen das Unzutreffende der
letzteren Annahmen.
2. zeigt die Gleichung, daß ß mit der Häufigkeit des freien
Zustandes der Metallatome (<p) wachsen muß. Fügt man der
Flamme metallbindende Stoße zu, z. B. Chlor, so muß <p bis zu
Null sinken, da dann der freie Zustand der Metallatome fast aus-
geschlossen ist, indem sie nach etwaiger Reduktion sogleich
wieder zu Chloridmolekülen gebunden werden. In der Tat wird
dann ß, wie es Gleichung 4 entspricht, ebenfalls Null; die elek-
trische Wanderung hört bei genügendem Chlorgehalt der Flamme
auf, was ebenfalls von Herrn G. EBERT beobachtet wurde.iQ
Daß die Stärke der Wanderung, ß, ein Maß für q, die Leichtig-
keit der Abgabe von Quanten aus dem betreffenden Mefallatom
ist, wie Gleichung 4 ebenfalls zeigt, habe ich schon früher hervor-
gehoben, und ich habe aus den beobachteten Wanderungen auch da-
mals schon geschlossen, daß die Alkalimeta.llatome um so leichter
Quanten abgeben, je höher das Atomgewicht istW) q muß auch von
der Temperatur abhängen, und zwar muß es hei steigender Tem-
peratur wachsen, da hei größeren Molekulargeschwindigkeiten
is) I. c., S. 37. Beim Zufügen von Chlor steigt gewöhnlich die Ver-
dampfung der Salzperle, da Chloride meist sehr flüchtig sind ; dies bringt die
oben (Note 14) erwähnten, starken Konzentrationsgefälle am Rande des
Streifens und die dadurch bedingte, verstärkte Wanderung hervor, wie cs von
mir bei den Chloriden früher beobachtet wurde (I. c., 1902, Zusammen-
stellung, p. 648). Herr G. EBERT hat aber gezeigt, daß bei gleichbleibender
Metallmenge Chlor stets die Wanderung vermindert, ja in genügender Menge
sogar zum Verschwinden bringt.
is) Dieser Schluß wurde ausführlich mitgeteilt (1. c., 1905, p. 231) und
auch durch Beobachtungen anderer Art gestützt. — Herr H. A. WiLSON hat
ganz neuerdings denselben Schluß wieder gezogen (P7üü Nay., p. 711,
1911). Die Rechnungen über Flammen, welche Herr H. A. WiLSON an dieser
Stelle mitteilt, wird man übrigens kaum als treSend ansehen können (vgl.
auch E. N. DA ANDRADE, 1. c.) ; besonders sei bemerkt, daß die Formel
für die Wanderungsgeschwindigkeiten, welche Herr H. A. WiLSON (nach
Herrn J. J. THOMSON) benutzt, auf schwere Träger angewandt, schon mehr-
fach zu Fehlschlüssen geführt zu haben scheint (vgl. die Diskussion bei Herrn
A. BECKER, 4. P/?y.$., p. 217, Fußnote, 1911).