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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 34. Abhandlung): Über die Elektrizitätsleitung und Lichtemission metallhaltiger Flammen — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37301#0016
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16

P. Lenard :

entspricht den empirischen Kurven der Herren SMiTHELLS,
D.AWSON und H. A. WiLSON. Was die Art des Weitersteigens
von J bei wachsendem F anlangt, so zeigt unsere Gleichung, daß
ein konstanter, maximaler Endwert des Stromes (Sättigungsstrom)
nicht erreicht wird, ausgenommen wenn f = 0 wäre-^), was ge-
kühlter Kathode entspricht (vgl. S. 11 oben). Es wäre in letzterem
Falle aber auch q' = 0, der Sättigungsstrom also (Gl. 7) = e c qF q d nh
Daß in den Versuchen von Herrn ANDRADE (1. c.) Sättigungs-
strom nicht erreicht wurde, sondern der Strom nnr proportional
F anstieg, kommt wohl daher, daß wegen der an der Elektrode
gekühlten Flammenschicht nur ein geringer Bruchteil der ange-
legten Spannung im heißen Teit der Flamme wirksam wird.
Mit den gewöhnlich und auch von den Herren SMiTHELLS,
llAwsoN mul H. A. WiLSON benutzten, heißen Elektroden ist f
nicht Null; also kein Sättigungsstrom zu erwarten, wie es die
genannten. Herren auch finden. Es wird dann, nach Gleichung 8,
oder auch 7, hei sehr großem F
J = e n f w' F. 11)
Dies zeigt, daß hei wachsender Elektrodenspannung der Strom
schließlich wieder linear mit dem Felde F ansteigt, jedoch weniger
steil als es hei geringen Feldern der Fall war, da jetzt (Glei-
chung 11) das große w der freien Elektronen (Gleichung 10) durch
das sehr viel kleinere w' der Metallatome ersetzt ist. Ganz dieser
Verlauf des Stromes mit der Elektrodenspannung findet sich in
der Tat in den empirischen Kurven der Herren SMiTHELLS,
DAwsoN und H. A. WiLSON.23)
Nach Herrn ARRHENius' Versuchen, den ersten ihrer Art,
schien es (1. c.), daß .1 für alle Salze hei beliebigem n eine und
dieselbe Funktion von F sei. Dies könnte nach Gleichung 8
nur angenähert erfüllt sein, da zwar die meisten Koeffizienten
in der Gleichung für alle Metalle dieselben, oder (w') sehr nahe
24) Setzt man f = 0, so nimmt GL 7 in bezug auf den Zusammenhang
zwischen J und F die gleiche Form an, weiche Herr J. J. THOMSON für die
Elektrizitätsieitung in Gasen gegeben hat, die von RöNTGEN'schen Strahlen
getroffen sind.
23) 1. c., Kurven V—IX. Die Autoren geben dort einen empirischen Zu-
satzfaktor zu der von Herrn J. J. THOMSON früher abgeleiteten Formel (für
Gase, die durch RöNTGEN'sche Strahlen leitend gemacht sind, vgl. Fuß-
note 24), um ihre Kurven darzustellen; der Zusatzfaktor ergibt eine mit
Gl. 10 nicht völlig übereinstimmende Form.
 
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