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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 36. Abhandlung): Über Projektion mikroskopischer Objekte: insbesondere im polarisierten Licht — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37303#0018
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E. A. WülRng :

struktion von 28 mm-Objektiven noch nicht erreicht). Für ein
solches Objektiv kommen jetzt — bei Projektion mit Okular —
die Beleuchtungskegel des 4 mm großen Sehfeldes in Frage, also
Strahlenkegei, je nach der Lampenstärke, von 26°, 36° und 504
Man sieh), daß die 20- und die 10-Amperelampe keinen Nutzen
bringen, ja daß nicht einmal der 26° große Strahlenkegel der
5-Amperelampe von der nur 25° betragenden Apertur des Ob-
jektivs auf genommen wird. Man kommt also hier mit der kleinen
Lampe vollständig aus und hat noch den enormen Vorteil der
geringeren Erwärmung der Präparate.
Es wird zweckmäßig sein, sich diese etwas verwickelten
Verhältnisse noch durch ein anderes Zahlenbeispiei zu verdeut-
lichen. Eine gute 4000lach vergrößerte Abbildung ließe sich bei
unseren Dimensionen etwa auf dreierlei Weise erreichen:
entweder mit 14 mm-Objektiv und starkem Okular,
oder mit 7 nun-Objektiv und mittlerem Okular,
oder mit 31/2 mm-Objektiv und schwachem Okular.
Diese Objektive haben Aperturen von 45°, 81° und 116° und
dienen alle drei zur Abbildung eines Sehfeldes von 1/2 mm Durch-
messer. Die drei Lampen geben bei der Beleuchtung eines
solchen Sehfeldes Belcuchtungskegel von 122°, 138° und 150°;
also auch das hier stärkste Objektiv von großer Apertur
vermag nicht einmal die kleine 5-Amperelampe vollständig
auszunutzen. Wenn man aber nun noch bedenkt, daß das
Arbeiten mit diesen starken 314 mm-Objektiven eine peinlich
genaue Zentrierung des Kondensors wie überhaupt aller Be-
leuchtungslinsen und der ganzen. Apparatur verlangt, wdrd man
den 7 mm- und 14 mm-Objektiven unbedingt den Vorzug geben
und in der Verwendung starker Bogenlampen erst recht eine
Stromverschwendung erblicken, die durch ihre häufig ganz un-
gemein lästige Wärmezufuhr weiteren Schaden bringt.
Günstiger für die Ausnützung starker Bogenlampen liegen die
Verhältnisse bei der Projektion von ausgedehnteren Objekten,
also bei solchen von 16 mm und 32 mm Durchmesser, oder
bei den Projektionen der Diapositive. Hier werden auch die
einem 20-Amperekrater entströmenden unter 6° und 13° das Ob-
jekt durchsetzenden Strahlen (s. Tabelle S. 16, 1. und 2. Zeile)
ohne Schwierigkeit von passenden Objektiven voll auf genommen
und zum Wandbild weiter geleitet; hier können also die stärkeren
Lampen einen tatsächlichen Vorteil gewähren. Bedenkt man aber,
 
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