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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 36. Abhandlung): Über Projektion mikroskopischer Objekte: insbesondere im polarisierten Licht — Heidelberg, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37303#0020
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20

E. A. Wü!üng :

Über die Dimensionen des Kollimators sind wir ja bereits
nach den Betrachtungen auf S. 11 unterrichtet. Bei unseren
Objekten von fq mm bis 32 mm Durchmesser kann zurzeit nur
die neue /riss's che aplanatische Linse in Frage kommen; hier
sind wir atso für jetzt weiteren quantitativen Überlegungen
enthoben.
Schon bei dem Kohektor aber müssen diese Maßbestimmungen
beginnen und dann bei dem Kondensor in ausgedehnterer Weise
sich fortsetzen. — Steht die Lichtquelle in der Brennebene des
Kollimators, so empfängt der Kollektor von jedem Lichtpunkt
parallele Strahlenbündel, die untereinander um so stärker diver-
gieren, je größer die Lichtquelle ist. Daher soll die freie Öffnung
des Kollektors immer etwas größer sein als die des Kollimators.
Die von A. KöHLER beschriebene, oben S. 11 als Kollimator er-
wähnte ZEfSs'sche Linse 1 eignet sich recht gut zum Kollektor.
Sie hat eine Brennweite von 170 mm und eine freie Öffnung
von 80 mm, die selbst bei einem 20-Amperekrater erst in mehr
als 400 mm Abstand vom Kollimator voll, und beim halben Ab-
stand, der auch meistens genügt, auf etwa 60 mm in Anspruch
genommen wird. Der Kotlektor entwirft vom Krater ein reelles
Bild, dessen Größe zum Krater selbst sich verhält wie die Brenn-
weite des Kollektors zu der des Kollimators; es ist also nach
Fig. 4, S. 14.

Dieses Bild mit dem Halbmesser rq muß möglichst ungestört
vom Polarisator aufgenommen werden, es darf also weder seine
freie Öffnung (Breite) übersteigen, noch in seinem erzeugenden
Strahlenkegel größer als die Apertur des Polarisators sein. Dies
primäre Kraterbild mißt bei den vorgeschlagenen Linsen bei einem
10-Amperekrater 9,7 mm und bei einem 20-Amperekrater 13,8 mm
im Durchmesser. Hiernach dürfen die Polarisatoren viel kleiner
sein, als sie gewöhnlich bei diesen Projektionsapparaten benutzt
werden Die Aperturverhältnisse der Strahlen an dieser Stelle
des primären Kraterbildes rq kann man an den Figuren 5 und 6
studieren, die sich nur durch den Abstand von Kollimator und
Kollektor unterscheiden. Man erkennt, daß bald der zum untersten
Punkt des Kraterbildes iq führende Strahl die stärkste Nei-
gung u/' gegen die Achse hat (Fig. 5), daß dies bald aber auch
 
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