Metadaten

Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 36. Abhandlung): Über Projektion mikroskopischer Objekte: insbesondere im polarisierten Licht — Heidelberg, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37303#0038
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
38

E. A. Wülfing :

Schließlich möge noch mit einigen Worten der für den Ein-
druck einer Projektion ziemlich wichtigen Begrenzung der
Bilder gedacht werden.
Ein sehr einfaches Verfahren besteht in der Bedeckung des
Schirmrandes mit schwarzem Samt, auf dem auch sehr intensive
Bestrahlungen zur vollständigen Vernichtung kommen.
Nach einem zweiten Verfahren kann man diese Vernichtung
der rundlichen Strahlen ziemlich am Anfang ihres Laufes, also
etwa in der Nähe der Kollimatoroherfläche, durch eine Irisblende
bewirken. Diese Blende muß sich nach dem bei uns ange-
nommenen Verlauf der Strahlen auf dem Sehfeld und damit auch
auf dem Schirm abbilden, weshalb sie auch A. KöHLER in seiner
oben zitierten Arbeit, die Sehfeldblende genannt hat. Bei Ver-
wendung von achromatischen Kollektoren und Kondensoren wird
dieser Sehfeldblende eine erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen sein.
Nach einem dritten, bei schwächeren Vergrößerungen ganz
brauchbaren Verfahren läßt sich die Abblendung in der Ebene
des Objekts — soweit dies überhaupt möglich ist — vornehmen,
also in der Tischebene oder auch wohl etwas dahinter.
Nach einem vierten Verfahren kann man die Abblendung
durch ein größeres Diaphragma am Ende oder gar etwas außer-
halb der optischen Bank, recht weit entfernt von den abbildenden
Linsen, vornehmen.
Nach einem fünften und letzten Verfahren, das sich nur bei
Projektion mit Okularen verwenden läßt, können die Blenden
in die Fadenkreuzebene der Okulare gelegt werden, ohne daß
sie gerade Fadenkreuze tragen müßten.^) Gewöhnlich über-
steigen bei den Okularen diese Blendendurchmesser die hier
erforderlichen Maße; man muß sie also für diese Zwecke ent-
sprechend umarbeiten lassen.
Von diesen fünf Abblendungsverfahren besitzen 1, 2 und 5
scharfe, 3 und 4 unscharfe Bänder. Das sehr bequeme vierte
Verfahren kann bei dem abwechselnden Projizieren mit Objektiven
allein odei mit Objektiven und Okularen zusammen nicht gut
verwendet werden, da der Abstand der Austrittspupillen zu ver-
schieden ist.

*8) Ein Fadenkreuz auf dem Schirm ist viei besser durch zwei schwarze
Schnüre herzustellen, weil es dann auch bei einfachen Objektivprojektionen,
also ohne Okulare, vorhanden ist.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften