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Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 16. Abhandlung): Über quantitative Radiumbestimmung durch Emanationsmessung, insbesondere bei festen Substanzen — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37320#0007
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Über quantitative Radiumbestimmung durch Emanationsmessung. (A. 16) 7
Halbwertsperiode von 3,85 Tagen zerfällt, so bildet sie dabei
Radium A, das seinerseits mit einer Halbwertszeit von 3 Min. zer-
fällt und das a-strahlenlose Radium B bildet. Dieses zerfällt mit
einer Periode von 26,7 Min. in das Radium C, dessen Aktivität
mit einer Halbwertszeit von 19,5 Min. abklingt. Die Aktivität
steigt infolgedessen in einem mit Emanation beladenen Raume in
der Weise an, daß schon etwa 10 Min. nach Beginn, nach Bildung
des Radiums A, sich ein 5 Min. dauernder Gleichgewichtszustand
zwischen Emanation und aktivem Niederschlag herstellt, dessen
Aktivität etwa 75 Qo der Maximalaktivität beträgt, die nach drei
Stunden erreicht ist. Die elektrische Wirkung ist sonach immer
nur als Augenblickswert aufzufassen, und es bedarf besonderer
Methoden, um von den zeitlichen Veränderungen unabhängige
quantitative Bestimmungen auszuführen.
1. Bei den Verfahren der Herren ELSTER und GEiTEiW),
SCHMIDT^), MACHE und METER^), bei denen unter Verwendung
der Zirkulationsmethode ein Gleichgewichtszustand zwischen Flüssig-
keit und darüber befindlicher Luft hergestellt wird, wird von der
Tatsache Gebrauch gemacht, daß sich die Aktivität von der 10.
bis 15. Minute annähernd auf gleicher Höhe hält, und die Messung
erfolgt während dieser Zeit.
2. Frau CuRiE^) und eine Reihe anderer Beobachter führen
die Messung erst dann aus, wenn die Emanation sich nach drei
Stunden in einem Gleichgewichtszustand mit der induzierten Aktivität
beßndet.
3. Fontaktoskop. Bei dem ENGLER-SiEVEKiNG'schen Fontak-
toskop wird durch Extrapolation auf die Zeit des Versuchs-
beginns die durch induzierte Aktivität hinzugekommene Aktivität
eliminiert und so ein Wert für die Emanationswirkung allein
gefunden.
Ursprünglich in der Hauptsache zur Untersuchung aktiver
Quellen an Ort und Stelle als leicht transportabler Apparat kon-
struiert, hat sich das Fontaktoskop bald allgemein zur Unter-
suchung von radioaktiven Substanzen eingebürgert. Zur Beurtei-
lung der Genauigkeit seiner Angaben ist allerdings eine eingehende
H) J. ELSTER U. H. ÜEITEL, P/lt/3. ZepFcA?'., 1904, S. 321.
i2) H. W. SCHMIDT, PAysPr. ZepRc/i?*., 6', 1905, S. 561.
i^) H. MACHE u. Sr. MEYER, Ber., 774, Abt. Ha, 1905, S. 355.
ii) S. CuRiE, 7Ag.sg Paris 1903, und Le 1910.
IQ C. ENGLER u. H. SiEVEKiNG, ZeR.yeBr. /. 77, 1905.
 
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