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Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 16. Abhandlung): Über quantitative Radiumbestimmung durch Emanationsmessung, insbesondere bei festen Substanzen — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37320#0019
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Über quantitative Radiumbestimmung durch Emanationsmessung. (A. 16) 19
sich, wie zu erwarten war, nicht als genügend. Tabelle IV zeigt,
daß die mit einer so verschlossenen Lösung gemessenen Werte um
so weiter hinter der zu erwartenden Aktivität Zurückbleiben, je
länger die Erholungszeit dauerte.
11. Die Ausführung der Emanutionsmessung hei festen Sub-
stanzen.
Das so in seiner Wirkungsweise weitgehend systematisch
untersuchte Instrument schien besonders geeignet, um damit die
Bestimmung des Radiumgehalts fester Substanzen auszuführen.
Unsere Untersuchungen wurden zum großen Teil mit Präparaten
gemacht, die dem Heidelberger Radiologischen Institut von der
Kreuznacher Salinen Verwaltung zur Verfügung gestellt waren.
1. Okklusion der Emanation. Bei festen Substanzen sind
Emanationsverluste während der Erholungszeit viel weniger zu
befürchten als bei Lösungen. Es ist lange bekannt, daß das Ok-
klusionsvermögen fester Substanzen für Radiumemanation ein sehr
großes ist. Uber den Betrag der entweichenden Emanation gehen
die Angaben weit auseinander. Nach Herrn RUTHERFORD bleiben
99%% im Salz okkludiert, nach Frau CuRiE und Herrn DEBIERNE%
97,5'%! Herr BoLTWOOD% vermißte ca. 30% der gesamten Ema-
nation bei seinen allerdings mit sehr dünnen Schichten ausgeführten
Versuchen. Es kommt hierbei vor allem auf die physikalische
Beschaffenheit der Salze an, und zwar vorwiegend auf den Feuchtig-
keitsgrad, in zweiter Linie auf die Größe der Oberfläche, mit der
sie mit der Luft in Berührung stehen. In unseren Versuchen, in
denen die Salze aus einer Schmelze zu einer kompakten Masse
erstarrt waren, war in der Luft über den im Glas eingeschmolzenen
Präparaten nur bei größeren Mengen überhaupt Emanation nach-
weisbar und blieb in jedem Fall unter 1 %. Viel größer sind die
Verluste an Emanation, wenn das radiumhaltige Salz ein lockeres
Pulver bildet. Alan darf daher ein Präparat nicht direkt unter-
suchen und aus dem AVert der ersten Untersuchung auf seine
Aktivität schließen. Der erste Wert fällt vielmehr immer zu klein
aus (Tab. VII). Ein beträchtlicher Teil der Emanation entweicht
natürlich auch bei den mit den Präparaten vorher vorgenommenen
Manipulationen (Abwägen usw.).
% S. CuRiE u. A. DEBiERNE, 1901.
26) B. B. BOLTWOOD, PA?/s. Zeüye^f., 7, 1908, S. 489.
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