Über quantitative Radiumbestimmung durch Emanationsmessung. (A. 16) 17
wir uns aus einem radiumhaltigen Salz auf irgend eine Weise
alle Emanation entfernt, so wird die Emanation nach der Zeit t
die Aktivität
J,= H (l-e^")
bekommen haben, wobei die Maximalaktivität bedeutet, die
nach Erreichung eines Dauerzustandes besteht, \ die für die
Emanation charakteristische Abfallskonstante ist. Durch Messung
der Intensität Jt kann man, da t und \ bekannt sind, die Maximal-
intensität bestimmen. Diese ist dem Radiumgehalt proportional.
Der 'Wert für \ wurde =0,0075 — ^ - angenommen. So läßt sich
Stunde °
ausrechnen, daß nach 24 Stunden schon nach 48 Stunden
ca. 30 0% nach 3 Tagen 42% der maximalen Emanationsmenge
wieder gebildet sind. Die Messung selbst wurde in der Weise
vorbereitet, daß das Glasrohr a mit kurzer Schlauchverbindung an
die zu 3,0 mit Wasser gefüllte Schüttelkanne angeschlossen und
die Verbindung mit dem Zerstreuungsraum des Emanometers ab-
geschlossen wurde. Die Ausflußlöcher der Schüttelkanne selbst
wurden geöffnet. Bei Dichtheit des Systems durfte kein Wasser
ausfließen. Erst jetzt wurden nacheinander die Glasspitzen a u. b
abgebrochen, worauf Wasser aus der Schüttelkanne auszufließen
und Luft durch das Gefäß hindurch zu perlen begann. In das
ausfließende Wasser war ebensowenig wie beim Einströmen während
der Messung ein nennenswerter Betrag von Emanation über-
gegangen. In dieser Beziehung decken sich unsere Erfahrungen
durchaus mit den von Herrn MACHE unter ähnlichen Verhält-
nissen gewonnenen Beobachtungen. Auf diese Weise wurde die
gesamte im Meßglas befindliche Emanationsmenge in die Schüttel-
kanne übergeführt. Nach 5 Minuten langem Warten (Abklingen
der Thorium- und Aktiniumemanation) konnte die eigentliche
Messung ausgeführt werden. Einzelheiten darüber siehe am Schluß
unter IIIB. Resultate von in dieser Weise ausgeführten Lösungs-
untersuchungen finden sich in Tab. III. Die Genauigkeit der so
erhaltenen Resultate schwankte bei der Einzelmessung zwischen
L—5*%. Durch wiederholte Untersuchung desselben Präparates
konnte sie leicht auf 1—2 Lp gebracht werden. Die Aufbewahrung
in einem mit Gummistopfen fest verschlossenen Reagensrohr erwies
2
2R II. MACHE, 177^. Ber., 774, Abt. Na, 11. 3, 1905.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, matb.-naturw. Kt. 1912. A. IG.
wir uns aus einem radiumhaltigen Salz auf irgend eine Weise
alle Emanation entfernt, so wird die Emanation nach der Zeit t
die Aktivität
J,= H (l-e^")
bekommen haben, wobei die Maximalaktivität bedeutet, die
nach Erreichung eines Dauerzustandes besteht, \ die für die
Emanation charakteristische Abfallskonstante ist. Durch Messung
der Intensität Jt kann man, da t und \ bekannt sind, die Maximal-
intensität bestimmen. Diese ist dem Radiumgehalt proportional.
Der 'Wert für \ wurde =0,0075 — ^ - angenommen. So läßt sich
Stunde °
ausrechnen, daß nach 24 Stunden schon nach 48 Stunden
ca. 30 0% nach 3 Tagen 42% der maximalen Emanationsmenge
wieder gebildet sind. Die Messung selbst wurde in der Weise
vorbereitet, daß das Glasrohr a mit kurzer Schlauchverbindung an
die zu 3,0 mit Wasser gefüllte Schüttelkanne angeschlossen und
die Verbindung mit dem Zerstreuungsraum des Emanometers ab-
geschlossen wurde. Die Ausflußlöcher der Schüttelkanne selbst
wurden geöffnet. Bei Dichtheit des Systems durfte kein Wasser
ausfließen. Erst jetzt wurden nacheinander die Glasspitzen a u. b
abgebrochen, worauf Wasser aus der Schüttelkanne auszufließen
und Luft durch das Gefäß hindurch zu perlen begann. In das
ausfließende Wasser war ebensowenig wie beim Einströmen während
der Messung ein nennenswerter Betrag von Emanation über-
gegangen. In dieser Beziehung decken sich unsere Erfahrungen
durchaus mit den von Herrn MACHE unter ähnlichen Verhält-
nissen gewonnenen Beobachtungen. Auf diese Weise wurde die
gesamte im Meßglas befindliche Emanationsmenge in die Schüttel-
kanne übergeführt. Nach 5 Minuten langem Warten (Abklingen
der Thorium- und Aktiniumemanation) konnte die eigentliche
Messung ausgeführt werden. Einzelheiten darüber siehe am Schluß
unter IIIB. Resultate von in dieser Weise ausgeführten Lösungs-
untersuchungen finden sich in Tab. III. Die Genauigkeit der so
erhaltenen Resultate schwankte bei der Einzelmessung zwischen
L—5*%. Durch wiederholte Untersuchung desselben Präparates
konnte sie leicht auf 1—2 Lp gebracht werden. Die Aufbewahrung
in einem mit Gummistopfen fest verschlossenen Reagensrohr erwies
2
2R II. MACHE, 177^. Ber., 774, Abt. Na, 11. 3, 1905.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, matb.-naturw. Kt. 1912. A. IG.