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Becker, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 4. Abhandlung): Über die lichtelektrische Ermüdung — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37308#0021
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Über die Üchteleldrische Ermüdung.

(A. 4)21

lichkeitssteigerung, Avelche in gewissen Fällen Metallplatten im
Dunkeln erleiden können und die von Herrn v. ScHWEiDLErUo)
mit der Bezeichnung „Kräftigung" belegt worden ist, dürfte in
gleicher Weise einem Feuchtigkeitseinfluß auf bereits in geringem
Betrag vorhanden gewesene Ermüdungsschichten zuzuschreiben
sein. Dem. würde die in gegenwärtiger Arbeit mehrfach beob-
achtete, über den Ausgangswert hinausführende Empfindlichkeits-
erhöhung durch Wasserdampf entsprechen (vgl. Fig. 3 u. 6;
vgl. auch die späteren Betrachtungen über die „Erholung" [13]).
8. Man wird diese Ergebnisse kaum durch ausschließ-
liche Annahme einer gasartigen Ermüdungsschicht auf
den lichtelektrisch wirksamen Substanzen zu erklären vermögen.
Würde z. B. eine Ozonbelegung durch Wasser unwirksam, so wäre
wohl entweder eine Entfernung des Ozons von der Plattenober-
fläche — dasselbe würde dann durch den Luftstrom fortgeführt
werden — oder eine Zersetzung desselben anzunehmen. In
beiden Fällen wäre eine Rückbildung der Schicht beim Trocknen
nicht verständlich.
Die Wirkung des Wasserdampfs legt auch Bildung von Super-
oxyden des Wasserstoffs und der Metalle nahe, wie sie als Ur-
sache der photographischen Wirkung von Metallen bereits weit-
gehend verfolgbar warpi) Eine gewisse Oberflächenveränderung
durch Superoxydbildung wird in der Tat nicht ohne Einfluß auf
den lichtelektrischen Effekt sein müssen. Würde diesem Einfluß
indes besondere Bedeutung zukommen, so wären wesentlich
größere Unterschiede im Verhalten der verschiedenen Metalle zu
erwarten. Wie besondere Versuche gezeigt haben, ruft auch
Einleiten von Dämpfen des Wasserstoffsuperoxyds keinen von
dem des Wasserdampfs wesentlich verschiedenen Effekt hervor.
9. Wir sehen nach Vorstehendem die Hauptermüdungs-
ursache in der Existenz einer Schicht fester Substanz
auf der wirksamen Oberfläche, deren Ausbildung ei-ner
chemischen Reaktion des Ozons mit begleitenden oxydierbaren
Bestandteilen der Plattcnoberfläche oder der Gasumgebung zuzu-
schreiben sein wird. Für die Annahme der Mitwirkung solcher
Bestandteile haben bereits frühere Beobachtungen (2) eine Stütze
gebracht. Da bei ihnen indes der Feuchtigkeitseintluß vielleicht
noch nicht mit bestimmter Sicherheit vollständig ausgeschlossen
s°) E. v. ScHWEiDLER, HOV??. 71fr., Ha, 77,9, p. 974, 1903.
3i) Vgl. S. S.AELAND, .4/!%. <7. P/?ys., ,26, p. 899, 1808.
 
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