Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 5. Abhandlung): Über Lichtsummen bei Phosphoren — Heidelberg, 1912

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37309#0016
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
16 (A. 5)

P. Lenard:

phor dann (in der Gewichtseinheit) enthält, könnte natürlich (bei
gegebener Temperatur) noch von der Art der Erregung (Erregung
durch verschiedene Lichtwellenlängen, durch Kathodenstrahlen)
abhängen; wir untersuchen dies weiter unten und werden zeigen,
daß die maximale Lichtsumme, wenigstens der Größenordnung
nach, unabhängig von der Erregungsart ist.
Daraufhin konnte dann auch die bestimmte Frage gestellt
werden, wie groß die absolut (in Erg) zu messende, maximale Licht-
summe pro Metallatom des Phosphors sei. Wir haben diese Frage
ebenfalls bearbeitet, versparen aber die Mitteilung des Resultats
für einen folgenden Bericht, da zuvor hier die übrigen dabei ge-
machten Erfahrungen zu behandeln sind, deren Kenntnis für die
Deutung des Resultats von Belang ist.
Daß die Lichtsumme (,,Aufspeicherung im Dauerzustand")
„asymptotisch mit der Dauer und der Intensität der erregenden
Belichtung wächst", und daß das „Anklingen sehr dauernder
Banden viele Minuten währen kann, jedoch umso schneller er-
folgt, je höher die erregende Lichtstärke ist", sowie daß die
Ursache des Anwachsens der Lichtsumme mit der erregenden
Intensität „der Verbrauch sei, welchem die Aufspeicherung so-
gleich mit Beginn der Erregung verfällt", wurde übrigens schon
früher auf Grund okularer Schätzungen ausgesprochen^) (1904,
S. 281, Kap. B und S. 667, Kap. G.). Herr A. WERNER hat auch
bereits quantitative Versuche über das Anklingen ausgeführt^);
er hat bereits festgestcllt, daß der Grenzwert der Erregung mit
steigender erregender Intensität wächst, und daß eine Andeutung
für das Erreichen eines Höchstmaßes der Erregung bestehe. Die
Erregung wurde dabei allerdings nicht als Lichtsumme (Zeit-
integral, das ist Energie) der Emission, sondern als Anfangs-
intensität der Emission gemessen. Diese beiden, verschiedenen
Größen sind noch durch das Abklingungsgesetz miteinander ver-
knüpft, auf welches wir im späteren noch einzugehen haben.
Dasselbe zeigt sich, wie wir sehen werden, sobald man es (wie
es für das bis ins Unendliche zu erstreckende Zeitintegral nötig
21) Man sieht bereits hieraus ein, daß bei steigender erregender Intensität
dann kein weiteres Steigen der Lichtsumme mehr erfolgen wird, wenn die
Energiezufuhr durch das erregende Licht bereits so groß geworden ist, daß
der gleichzeitige Energieverbrauch durch Emission dagegen verschwindet, und
daß Beobachtungen, wie in der Tab. 11, Aufschluß über die Energieverhält'nisse
bei der Erregung geben können, worauf später eingegangen werden soll.
22) A. WERNER, Mma. d. S. 164, 1907.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften