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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 5. Abhandlung): Über Lichtsummen bei Phosphoren — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37309#0018
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18 (A. 5)

P. Lenard :

Resultat ist leicht verständlich, indem in der vollen Strahlung der
Eisenlampe auch rotes Licht vorhanden ist, das auslöschend wirkt.
Es wurde daher für die Folge, soweit es auf maximale Erregung
ankam, stets entweder direkt die spektrale Erregung benutzt,
oder doch auf dieselbe reduziert.
Um beliebige Wellenlängen zur Erregung kombinieren zu
können, war in der Bildebene des Spektrums ein Schirm mit
Öffnungen angebracht, welche beliebige Spektralteile durchließen,
deren Licht dann durch einen großen Quarzkondensor auf eine
Fläche von ca. 20X25 mnh (Bild der letzten Prismenfläche) ver-
einigt wurde. Ehen dort befand sich der Phosphor auf seinem
heizbaren Platinblech vor dem Kameraverschluß; der Spektral-
apparat war so aufgestellt, daß sein Licht den Phosphor von
oben traf. 10 Sekunden nach Schluß der spektralen Erregung
wurde der Momentverschluß geöffnet und die Messung der Licht-
summe vorgenommen. Daß die Lichtstärke des Apparates ge-
nügend war, um auch für den schmälsten benutzten Spektral-
bezirk mindestens sehr nahezu volle Erregung zu geben, ging
daraus hervor, daß ZnCua mit Benutzung des schmalen Bezirks
von di allein, oder auch dg allein (siehe die Wellenlängen unten
in Tab. IV), bei 100 und 200 Sekunden Erregungsdauer keine
deutlich größere Lichtsumme zeigte als hei 30 Sekunden Er-
regungsdauer; so schnelles Anklingen des Dauerprozesses erfolgt
nur bei sehr großen, ganz oder nahezu voll erregenden Inten-
sitäten. Außerdem zeigte sich bei SrZna (sehr dauernde, also
nicht leicht voll zu erregende Bande), daß sowohl di allein als dg
allein (die Breite dieser Spektralhezirke so genommen, wie sie
in der Tafel 1909, S. 8 dargestellt sind.) trotz Ausbreitung des
Lichtes auf die angegebene Fläche schon nach ca. 30 Sekunden
Belichtung heller erregte als die Eisenlampe aus 4 cm Abstand.
Es wurde daher für die folgenden Versuche stets 100 Sekunden
lang spektral belichtet, und es ist anzunehmen, daß damit die-
jenigen Lichtsummen erreicht wurden, welche für den betreffenden
erregenden Wellenlängenkomplex das Maximum bedeuten.
Die Resultate an zwei Phosphoren sind im folgenden zu-
sammengestellt; die jedesmal henutzten Spektralbezirke sind
durch * bezeichnet. Man sieht, daß die Lichtsummen bei den
zwei, in mehrfacher Beziehung sehr verschiedenen Phosphoren
ganz einander parallel gehen. (Analoge Zeilen sind in beiden
Tabellen mit der gleichen Ordnungszahl belegt.)
 
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