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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 5. Abhandlung): Über Lichtsummen bei Phosphoren — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37309#0020
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20 (A. 5)

P. Lenard :

Wir knüpfen an die Zahlen dieser Tabellen im zunächst
Folgenden einige wichtige Schlüsse.
Die Erregungen der einzelnen d-Maxima super-
ponieren (addieren) sich nicht; sie können sich vielmehr
gegenseitig ersetzen. — Vergleicht man die Zeilen Nr. 2 und
3 der Tabellen, so sieht man, daß dj und dg (bzw. dg und dg) zu-
sammen keine [deutlich größere Lichtsumme geben als dg (bzw.
dg) allein. Ist also die betreffende Bande mit Hilfe der Wellenlänge
von dg (bzw. dg) voll erregt, so erscheint sie überhaupt voll erregt.
Daraus folgt, daß es mc/H
sein können, welche die beiden d-Wellenlängen respektive
absorbieren, sondern daß beide Eigenschwingungsdauern, di
und dg (bzw. dg und dg), jedem der (wirksamen Metallatome der)
Dauerzentren der betreffenden Bande zugehören müssen. Es muß
demnach die frühere Erfahrung, 'daß „die Intensitäten der ein-
zelnen d-Maxima unabhängig voneinander variabel sind" (1909,
S. 11), anders erklärt werden, als durch die (damals gemachte)
Annahme verschiedener di-, dg-, dg-Zentren. Diese damals ge-
fundene Unabhängigkeit der einzelnen d-Maxima voneinander be-
steht darin, daß z. B. eine Probe eines SrCuNa-Phosphors (mit
der starken a-Bande und wenig ß) durch dg und dg leicht erregbar
ist, nicht durch di, eine andere (unter veränderten Bedingungen
hergestellte) Probe aber durch di und dg, nicht durch dg. Man
muß nun also annehmen, daß die Schwingungsdauern von ad,,
adg, adg bei den lichtelektrischen Elektronen jedes der Kupfer-
atome der Dauerzentren eines jeden SrCua-Phosphors vorhanden
sind, daß aber, wohl je nach Beschaffenheit des übrigen Phosphor-
materials, die eine oder die andere diese Schwingungsdauern
besser ansprechen kann. Am nächsten liegt die Annahme, daß
das schlechte Ansprechen eines bestimmten d-Maximums (schein-
bar ist und) durch Absorption der betreffenden Wellenlänge in
den anderen, das Metallatom umgebenden Atomen des Phosphors
bewirkt wird; die betreffende Wellenlänge gelangt dann nur ge-
schwächt zu den Metallatomen und kann sie daher nicht voll
erregen. (Die Belege für nicht volles Erregen durch schwaches
Licht siehe oben, Tabelle II.) Hiermit sind Beobachtungen in
intensive Belichtung geschwärzt wird; dies trat auch hei den Versuchen der
Tabelle ein, und war mit einem anfänglichen Abfall der Lichtsummen verbunden,
worauf dann Konstanz folgte. Auf letzteren Zustand beziehen sich die Zahlen
der Tabelle.
 
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