Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 5. Abhandlung): Über Lichtsummen bei Phosphoren — Heidelberg, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37309#0024
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
21 (A. 5)

P. Lenard:

Bemerkenswert ist auch (he auslöschende Wirkung der schmalen
Spektralregion zwischen den beiden d-Maxima, welche aus dem
Vergleich der Zeilen 3 und 4 ersichtlich ist,.33) Diese auslöschende
Wirkung ist sogar nicht viel geringer als die des ganzen, bekannter-
maßen stark auslöschenden langwelligen Spektrums (vom Ultra-
rot bis zum ersten d-Maximum), welch letztere aus dem Vergleich
der Zeilen 9 und 8 zu ersehen ist. Es zeigt sich also die aus-
löschcnde Wirkung in jeder der untersuchten Spektralregionen,
sofern sie nicht zu einem der d-Maxima gehört.
Demnach ist es verständlich, daß d^ und dg (bzw. dg und dg)
nicht- die gleiche Erregung geben (vgl. Zeilen 1 und 2), sondern
das längerwellige d bei beiden Phosphoren weniger; es ist hei
den ganz verschiedenen Lagen der d dieser beiden Phosphore
anzunehmen, daß das längerwellige Licht hei beiden Phosphoren
stärker auslöschend wirkt als das kürzerwellige (ohne daß dabei
die speziellen Energieverhältnisse der Lichtquelle eine wesent-
liche Rolle spielten). Ich habe auch bei Beobachtung spektraler
Auslöschungen stets, bei den Banden aller Phosphore, die Aus-
löschung in großer Stärke bis ganz dicht an die längstwellige Er-
regungsstelle d herangehen sehen, und es wäre eine unwahr-
scheinliche Annahme, daß an dieser Stelle d nicht, ebenfalls noch
Auslöschung wirken solltet)
Die Vorstellung, welche wir mit der gleichzeitigen Erregung
und Auslöschung durch dieselbe Wellenlänge schon früher ver-
knüpft haben33)^ ist diese, daß die Erregung durch Lichtabsorption
in den Metallatomen, die Auslöschung aber durch Absorption
von seiten derjenigen Atome (wahrscheinlich der Schwefelatome)
bewirkt wird, welche die aus den Metallatomen entwichenen Elek-
tronen aufspeichern; beide Absorptionen können gleichzeitig vor-
sichgehen und ihre Wirkungen (Erregung bzw. Rückgang von
Erregung) unabhängig voneinander äußern.
33) Die Auslöschung in dieser Region ist bei CaBi und auch bei SrCu
bereits von Herrn A. DAUMS beobachtet worden (1. c., siehe dort auch den
Hinweis auf eine frühere Beobachtung von Herrn FOMMEL); bei ZnCu ist sie
von ihm nicht gefunden worden.
34=) pgrA. & AhüwMsb wed. Verewes -HeMM&ery, BL 10, S. 19, 1909.
Möglicherweise sind die Lichtabsorptionen, welchen wir (S. 20) das schlechte
Ansprechen einzelner d-Maxima zugeschrieben haben (was besonders oft bei d^
vorkommt), ebenfalls (auslöschende Absorptionen.
35) P. LEXARD, H. KAMERLIXGH-OXNES und W. E. PAULi, Leiden-
Comm. Nr. 111, S. 19.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften