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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 5. Abhandlung): Über Lichtsummen bei Phosphoren — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37309#0026
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96 (A. 5)

P. Lenard:

konnte erwarten, dadnrch ein Urteil zu erhalten über die Identität
oder Nichtidentität der lichtelektrischen und der Sekundärstrah-
lungs-Elektronen der Metallatome.
Kathodenstrahlen erregen vorwiegend die Zentren
kurzer Dauer. — Vorweg ist daran zu erinnern, daß die
Kathodenstrahlen besonders das kurz dauernde Leuchten außer-
ordentlich stark erregen, was schon früher festgestellt wurde
(s. 1904, S. 668)37)^ und zwar ist es nicht der Momentanprozeß,
um den es sich dabei handelt, sondern es ist Nachleuchten der
Dauerbanden, welches durch die Kathodenstrahlen so sehr hell,
jedoch mit nur sehr kurzer Dauer erregt wird. Wir haben dieses
sehr helle, aber kurz dauernde Nachleuchten den u-Prozeß
genannt (1909); die gegenwärtige Untersuchung hat dazu geführt,
auch besondere Zentren kurzer Dauer im Phosphor anzunehmenps)
Diese Zentren werden also durch die Kathodenstrahlen (sowie
auch durch sehr kurzwelliges ultraviolettes Licht) besonders stark
erregt, und es gilt dies für langsame Kathodenstrahlen (unterhalb
4000 Volt) 39), so wie auch für schnelle Kathodenstrahlen (^ Licht-
geschwindigkeit).
Daß es nicht der Momentanprozeß ist, um dessen besonders
starke Erregung es sich bei den Kathodenstrahlen handelt, geht
1. daraus hervor, daß die sprungweise Änderung der Phosphor-
eszenzhelligkeit bei Schluß der Bestrahlung, welche bei Licht-
erregung oft so auffallend sein kann, bei Kathodenstrahlenerregung
in den gleichen Lällen nicht merklich wird, 2. daraus, daß es
stets Dauerbanden sind (nicht Banden, welche hei der betreffenden
Temperatur oberen oder unteren Momentanzustand haben), welche
durch die Kathodenstrahlen zur hellen, wenn auch nur kurzen
Erscheinung gebracht werden. Mit dem schnellen Abklingen

37) Dieses Leuchten von kurzer Dauer wurde auch bereits quantitativ^
auch in Bezug auf die Energieverhältnisse untersucht. <%. dW?/s., i2,
S. 462 ff., 1903.
33) Vgl. Note 29. Einen speziellen Beweis für die Existenz besonderer
Zentren kurzer Dauer werden wir in einer folgenden Mitteilung dadurch bringen,
daß wir zeigen, daß die kurz dauernden Prozesse um so mehr im Phosphor
hervortreten, je mehr Metall er enthält. Für SrZnot geht letzteres bereits aus
den quantitativen Versuchen der Herren WERNER und GOI-IDES hervor (A/ua. A
PAt/3., <50, S. 257, 1909), für eine größere Zahl verschiedener Banden qualitativ
aus Beobachtungen von Herrn J. HIRSCH (Dissertat., Heidelberg 1912).
39) Über die Schwellengeschwindigkeit dabei vgl. LENARD und SAELAND,
A?m. J. jPA?/.s., .2(5, S. 485, 1909.
 
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