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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 5. Abhandlung): Über Lichtsummen bei Phosphoren — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37309#0029
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Uber Lichtsummen bei Phosphoren.

(A. 5) 29

fl Ache.43) Relativ die größte Lichtsumme ergaben die Ka t ho den -
strahlen bei CaPbK; es ist dies möglicherweise dem Umstand
zuzuschreiben, daß dieser Phosphor eine ultraviolette Bande (v)
besitzt., welche nach Herrn W. E. PAULI durch Kathodenstrahlen
besonders stark erregt wird44)^ ^.g lichtelektrisch gemessenen
Wirkung wesentlich zugute kommen müßte.
Diese Vergleichsmessungen sind noch nicht als absolut auf-
zufassen, denn die Dicke der erregten Schicht des Phosphors
mußte in beiden Fällen sehr verschieden gewesen sein; das Licht
dringt viel tiefer in den Phosphor ein als die Kathodenstrahlen,
wie die weiter folgende Untersuchung zeigt, und hierauf allein
beruht die geringe Größe der Lichtsumme im Falle der Kathoden-
strahlen.43)
Eine auslöschende Wirkung kommt den Kathodenstrahlen
nicht zu. Man überzeugt, sich davon, wenn man eine durch
Licht zu starkem Dauernachleuchten erregte Phosphorfläche inten-
siven Kathodenstrahlen aussetzt (welche für sich allein ihn nur
zu schwächerem Nachleuchten brächten); es erfolgt keine merk-
liche Verdunklung des Nachleuchtens, ausgenommen wenn die
Kathodenstrahlung so intensiv ist, daß Erhitzung des Phosphors
eintritt.
Man bemerkt aber auch keine Vermehrung des Nachleuchtens,
wenn nach voller Erregung mit Licht noch mit Kathodenstrahlen
erregt wird, und dies führt — wie auch weiter unten mitzuteilende
Beobachtungen — zu dem Schlosse, daß Lüc7R WfRAo&w-
sLvJPen
43) Langsame Kathodenstrahlen sind viel empfindlicher gegen verdorbene
Oberflächenschichten als die hier benutzten, schnellen Strahlen (vgl. LENARD
und SAELAND, At?m. d. PAys., 33, S. 484, 1909).
44) W. E. PAULI, Am?, P PAy.s., 34, Taf. VI, Fig. 2, 1911.
43) Daß die verschiedene Eindringungstiefe auch für die Verschiedenheit
der Wirkung verschieden schneller Kathodenstrahlen maßgebend sein muß, wurde
schon, früher bemerkt (Ahm. 3. PAy-s, 45, S. 499, 1904). Die damals (ü?2%.
<4. PAys., 43, S. 470, 1903) gegebene, empirische Formel für die Phosphorenz-
erregung kurzer Dauer durch langsame Kathodenstrahlen, welche der Erfahrung
innerhalb der dort eingehaltenen Grenzen sich gut anpaßte, muß also auch das
verschieden tiefe Eindringen mit umfaßt haben. Die Formel zeigt dann in unserer
Auffassung an, daß (in ihrem Gültigkeitsbereiche) mit abnehmender Strahl-
geschwindigkeit die Absorption schneller ansteigen müsse, als' die Sekundär-
strahlung, und dies entspricht auch der Wirklichkeit (vgl. die Kurve der
Sekundärslrabhmg bei W. KOSSEL, Dissertat, Heidelberg 1911; auch ,4??,?7. <4.
PAys. 37).
 
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