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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 5. Abhandlung): Über Lichtsummen bei Phosphoren — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37309#0034
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34 (A. 5)

P. Lenard :

Glasplatte völlig deckt) ergibt mit Kathodenstrahlen dieselbe
Lichtsummc wie eine unendlich dicke Schicht. Ich habe daher
den Weg der Rechnung auf Grund der bekannten Absorption der
Kathodenstrahlen eingeschlagen.
Die maximale Erregung einer unendlich dicken Schicht be
steht offenbar darin, daß bei zunehmender Erregungsdauer all-
mählich immer tiefere Schichten unter der Oberfläche zu voller
Erregung gebracht werden. Das Eortschreiten dieses Prozesses
in die Tiefe würde — nach dem exponentiellen Absorptionsgesetz
der eindringenden, erregenden Strahlen 49) — kein Ende haben,
d. h. es würde bei genügend langer Erregungszeit schließlich jede
beliebige Schichtdicke voll durcherregt werden müssen, wenn
nicht, wie wir oben (S. 15) gefunden hatten, bei stark verminderten
Intensitäten Grenzwerte der Erregung einträten, welche wesent-
lich unter dem Maximum liegen, und zwar um so tiefer darunter,
je geringer die erregende Intensität ist. Letzteres ist offenbar der
Grund, weshalb auch für dicke Schichten und hei langer Er-
regungszeit ein Maximum der Lichtsummc und also auch der
wirksamen Eindringungstiefe erreicht wird. Es hat dann volle
Durcherregung einer Oberhächenschicht von gewisser Dicke statt-
gefunden, unterhalb welcher mit weiter zunehmender Tiefe sehr
schneller Abfall der Erregung sich finden muß. Die dermaßen
nach unten ziemlich scharf begrenzte Dicke der voll erregten
Schicht muß größer sein bei größerer erregender Intensität und
muß aus dieser mit Hilfe der Kurve (S. 30) berechenbar sein.
Es genügt für den gegenwärtigen Fall, die Rechnung in folgender
Weise auszuführen (siehe Tab. VII):
Für die Intensitätsabnahme der Kathodenstrahlen in der
Tiefe ist das exponentiale Absorptionsgesetz maßgebend, und zwar
mit dem Absorptionsvermögen 2,9 - 3200 cm^W, da die Dichte
eines Ca-Phosphors = 2,9 gr. crn*^ zu setzen istW) Wir erhalten
so die in jede Tiefe x (Kolumne 1) gelangende Gesamtintensität
der Kathodenstrahlen (Kolumne 2), welche wir in Schlagzahlen
ausdrücken (Kolumne 3; es wurden im Mittel 250 Schläge an die
Oberfläche gesandt). Mit diesen Schlagzahlen entnehmen wir
aus der Kurve (S. 30) die unterhalb x noch fallende Erregung
49) Dies gilt für die Erregung durch Licht ebenso wie durch Kathoden-
strahlen.
9°) P. LENARD, Ü72M. d. ,P/?7/.s'. w. CAewüe, 56, S. 274, 1895.
94) B. WlNAWER, Dissertat., Heidelberg 1909, S. 35.
 
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