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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 5. Abhandlung): Über Lichtsummen bei Phosphoren — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37309#0036
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36 (A. 5)

P. Lenurd :

Der Phosphor befand sich in 1,04 cuD großer Fläche (hei
der praktisch nnendlichen Dicke von ca. 1,5 mm) auf dem hori
zontalen Platinblech, und zwar war es dasselbe feingeschlemmte
Pulver, aus welchem auch die oben (S. 32) erwähnten Schichten
gemessener Dicke hergestellt waren, und an welchem die ange-
gebene Äquivalentdickc von 0,057 mm für Erregung durch Licht
ermittelt worden war.
Es ergaben sich die Lichtsummen (Mittelwerte), gemessen
10 sec. nach Schluß der Erregung:
Bei Erregung mit Kathodenstrahlen, 0,5 cm vom Alu-
miniumfenster, 200—300 Schläge (also maximal
nach der Kurve).181 sc.;
bei Erregung mit der Eisenlampe aus 1 cm Abstand
in 60—100 Sekunden (also ebenfalls maximal nach
Tabelle 11) .512 „
Die letztere Erregung ist, wie wir fanden (S. 25), nicht
als ganz voll zu betrachten, wegen der Gegenwart
der auslöschenden Strahlen; wir rechnen sie mit
dem Faktor 1,12 auf voll um, und dies ergibt für
volle Erregung mit Licht . 760 „ .
Dabei gehört, wie wir früher feststellten, die durch Licht
erregte Lichtsumme zu einer Schichtdicke von 0,057 mm (S. 32),
die durch Kathodenstrahlen erregte Lichtsumme zu einer Schicht-
dicke von 0,0061 mm (S. 35). Auf gleiche Schichtdicke propor-
tional reduziert ergibt demnach die volle Erregung durch die
benutzten Kathodenstrahlen eine 2,2 mal so große Lichtsumme
als die volle Erregung durch Licht von geeignetster Wellenlänge
und nach Abzug der gleichzeitigen, geschätzten, auslöschenden
Wirkung des Lichtes.
Es sind mehrere Gründe vorhanden, welche die so erhaltene
Verhältniszahl 2,2 zu groß erscheinen lassen: Erstens ist es
bekannt, daß durch Kathodenstrahlen auch noch andere Phos
phoreszenzen erregt werden, als durch Licht von nicht besonders
kurzer Wellenlänge (vgl. 1901 S. 211 und 476), z. B. in metall-
haltigem CaO, CaCOs und wohl auch CaSO^, welche Substanzen
in Phosphoren stets unvermeidlich neben dem Sulhd vorhanden
sind. Wie Untersuchungen von Herrn J. Hmscn im radio-
logischen Institut gezeigt haben, besitzen auch diese Phosphor-
eszenzen Aufspeicherung, welche bei Erwärmung verausgabt
 
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