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Theodor Curtius und Hartwig Franzen:
gefälltem Silberoxyd behandelt; hierdurch werden die Aidehyde in
die entsprechenden Säuren verwandelt. Das in Lösung gegangene
Siiber wird mit Baryt ausgefäht und vom Silber und Silberoxyd
abhltriert. In dem Filtrat sind dann die ursprünglichen Aldehyde
als Barytsalze der entsprechenden Säuren vorhanden. Diese Lösung
wird nun wieder destilliert, wobei mit den Wasserdämpfen die
Alkohole und Ketone übergehen, während die Barytsalze in dem
Destillationsrückstand bleiben. Aus dem Destillat werden dann die
Alkohole und Ketone nach einem Anreicherungsverfahren durch
Ausäthern gewonnen.
ln der vorliegenden Arbeit haben wir uns auf die Untersuchung
der Hainbuchenblätter beschränkt, weil vorauszusehen war, daß
manche der flüchtigen Substanzen nur in sehr kleiner Menge Vor-
kommen und ihre Isolierung und Identifizierung nur gelingen konnte,
wenn möglichst viel Material zur Verarbeitung gelangte.
Die für die Untersuchung notwendigen Hainbuchenblätter wurden
uns in liebenswürdiger Weise von dem Vorstand des städtischen
Forstamts in Heidelberg, Herrn Oberförster Krutina, zur Verfügung
gestellt; wir sagen ihm auch an dieser Stelle unseren herzlichsten
Dank. Ferner wurde uns die Arbeit dadurch außerordentlich er-
leichtert, daß uns von der Direktion der Badischen Anilin- und
Sodafabrik ein Laborant zur Verfügung gestellt wurde; auch ihr
sagen wir an dieser Stelle nochmals aufrichtig Dank.
15 kg auf einer großen Fleischhackmaschine fein gemahlene
Hainbuchenblätter wurden mit 15 1 Wasser gemischt, der Wasser-
dampfdestillation unterworfen und 21 1 Destillat aufgefangen. Ammo-
niakaiische Silberlösung wird dann durch das Destillat nicht mehr
reduziert. 2 Portionen Destillat, also 42 1, werden mit kalt gesät-
tigtem Barytwasser bis zur schwach alkalischen Reaktion versetzt,
wobei ein dicker Niederschlag von Baryumkarbonat ausfällt und
nun 15 1 abdestilliert. In dem Destillationsrückstand sind die
flüchtigen Säuren als Barytsalze vorhanden.
Die stark nach a. ß-Hexylenaldehyd riechenden 15 1 Destillat
werden mit Silberoxyd behandelt. 50 g Silbernitrat werden in
ca. 700 ccm Wasser gelöst, 300 ccm Normalnatronlauge hinzugefügt,
das ausgeschiedene Silberoxyd absitzen gelassen und die Flüssigkeit
abdekantierf. Dann wird noch 5 mal mit je 1 1 Wasser gewaschen
und die Flüssigkeit abgegossen. Das so gewonnene feuchte Silber-
oxyd wird nun zu den 15 1 Destillat gegeben und 3 Stunden lang
kräftig gerührt. Der durchdringende Geruch des a, ß-Hexylen-
Theodor Curtius und Hartwig Franzen:
gefälltem Silberoxyd behandelt; hierdurch werden die Aidehyde in
die entsprechenden Säuren verwandelt. Das in Lösung gegangene
Siiber wird mit Baryt ausgefäht und vom Silber und Silberoxyd
abhltriert. In dem Filtrat sind dann die ursprünglichen Aldehyde
als Barytsalze der entsprechenden Säuren vorhanden. Diese Lösung
wird nun wieder destilliert, wobei mit den Wasserdämpfen die
Alkohole und Ketone übergehen, während die Barytsalze in dem
Destillationsrückstand bleiben. Aus dem Destillat werden dann die
Alkohole und Ketone nach einem Anreicherungsverfahren durch
Ausäthern gewonnen.
ln der vorliegenden Arbeit haben wir uns auf die Untersuchung
der Hainbuchenblätter beschränkt, weil vorauszusehen war, daß
manche der flüchtigen Substanzen nur in sehr kleiner Menge Vor-
kommen und ihre Isolierung und Identifizierung nur gelingen konnte,
wenn möglichst viel Material zur Verarbeitung gelangte.
Die für die Untersuchung notwendigen Hainbuchenblätter wurden
uns in liebenswürdiger Weise von dem Vorstand des städtischen
Forstamts in Heidelberg, Herrn Oberförster Krutina, zur Verfügung
gestellt; wir sagen ihm auch an dieser Stelle unseren herzlichsten
Dank. Ferner wurde uns die Arbeit dadurch außerordentlich er-
leichtert, daß uns von der Direktion der Badischen Anilin- und
Sodafabrik ein Laborant zur Verfügung gestellt wurde; auch ihr
sagen wir an dieser Stelle nochmals aufrichtig Dank.
15 kg auf einer großen Fleischhackmaschine fein gemahlene
Hainbuchenblätter wurden mit 15 1 Wasser gemischt, der Wasser-
dampfdestillation unterworfen und 21 1 Destillat aufgefangen. Ammo-
niakaiische Silberlösung wird dann durch das Destillat nicht mehr
reduziert. 2 Portionen Destillat, also 42 1, werden mit kalt gesät-
tigtem Barytwasser bis zur schwach alkalischen Reaktion versetzt,
wobei ein dicker Niederschlag von Baryumkarbonat ausfällt und
nun 15 1 abdestilliert. In dem Destillationsrückstand sind die
flüchtigen Säuren als Barytsalze vorhanden.
Die stark nach a. ß-Hexylenaldehyd riechenden 15 1 Destillat
werden mit Silberoxyd behandelt. 50 g Silbernitrat werden in
ca. 700 ccm Wasser gelöst, 300 ccm Normalnatronlauge hinzugefügt,
das ausgeschiedene Silberoxyd absitzen gelassen und die Flüssigkeit
abdekantierf. Dann wird noch 5 mal mit je 1 1 Wasser gewaschen
und die Flüssigkeit abgegossen. Das so gewonnene feuchte Silber-
oxyd wird nun zu den 15 1 Destillat gegeben und 3 Stunden lang
kräftig gerührt. Der durchdringende Geruch des a, ß-Hexylen-