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Curtius, Theodor [Hrsg.]; Franzen, Hartwig [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 7. Abhandlung): Über die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen, 3: Über das Vorkommen von Formaldehyd in den Pflanzen — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37311#0019
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Über die Bestandteile grüner Pflanzen. HI.

(A. 7)19

steht es mit den anderen znm Nachweis des Formaldehyds in den
Pflanzen verwendeten Reaktionen, welche nicht auf der Bildung
von Farben beruhen. Wir konnten zeigen, daß sie sämtlich auch
mit dem Hexylenaldehyd eintreten.
Die bisher unternommenen Versuche zum Nachweis
des Formaldehyds in den Pflanzen sind nicht als be-
weisend zu betrachten: dieser Aldehyd ist bisher noch
nicht in den Pflanzen nachgewiesen worden.
Wir haben nun auf eine andere Weise versucht, den Form-
aldehyd in den Pflanzen, vorläufig nur in der Hainbuche, nach-
zuweisen. Von der Voraussetzung ausgehend, daß höchstwahr-
scheinlich der Formaldehyd in den Pflanzen nur in äußerst ge-
ringer Menge vorkommt, schien es uns von vornherein unmög-
lich, diese kleinen Mengen neben den anderen Aldehyden, nament-
lich dem cy ß-Hexylenaldehyd, der in weitaus überwiegender
Menge in den Pflanzen vorkommt, mit Hilfe von Farbenreaktionen
aufzufinden. Es ist denn ja auch in den vorhergehenden Zeilen
gezeigt worden, daß der a, ß-Hexylenaldehyd und auch andere
in den Pflanzen vorkommende Aldehyde mit den zum Nachweis
des Formaldehyds verwendeten Reagenzien sehr intensive Fär-
bungen gehen, die entweder den mit Formaldehyd erhaltenen
sehr ähnlich sind oder sie überdecken. Aussichtsreicher erschien
es, die gesamten Aldehyde zunächst in die entsprechenden
Säuren zu verwandeln und dann zu versuchen, in diesem Säure-
gemisch die dem Formaldehyd entsprechende Säure, die Ameisen-
säure, welche sich ja in ganz charakteristischer Weise von allen
anderen Säuren unterscheidet, nachzuweisen.
Die Methode der Überführung der Aldehyde in die Barytsalze
der entsprechenden Säuren ist ausführlich in der vorhergehenden!
Abhandlung geschildert worden. Die wässerige Lösung der Baryt-
salze wurde zunächst im Vakuum bei niedriger Temperatur ein-
geengt, dann möglichst weit auf dem Wasserbade eingedampft
und schließlich im Vakuumexsikkator vollständig getrocknet.
Es wurden so aus 1500 kg Hainbuchenhlättcrn 227 g trockne
Barytsalze erhalten. Diese wurden in folgender Weise ver-
arbeitet. 20 g wurden in einem Kolben mit 60 ccm Wasser
übergossen, 30 ccm 50prozentige Phosphorsäure hinzugefügt und
so lange der Wasserdampfdestillation unterworfen, bis das De-
stillat nicht mehr sauer reagierte; dies war der Fall, wenn un-
gefähr 11 übergegangen war. Das zunächst Übergehend war trübe,

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