4 (A. 19)
P. Lenard und W. Hausser:
Erstens an der außerordentlichen Geringfügigkeit der zu
messenden Energiemenge, welche selbst in derjenigen Verviel-
fältigung, die durch gemeinsames Ausleuchten sämtlicher Metall-
atome eines geeigneten Phosphorpräparates erzielt wird, der
direkten absoluten Messung spottet, so daß der Umweg über eine
erst herzustellende, in absolutem Maß auswertbare Hilfs-
lichtquelle von gleicher spektraler Zusammensetzung wie die be-
treffende Phosphoreszenzbande eingeschlagen werden mußte^).
Zweitens ist die Ermittelung der Zahl der Metallatome, welche
in einem Phosphorpräparat an der Emission einer bestimmten
Bande beteiligt sind, mit besonderen Schwierigkeiten verknüpft,
welche an sich wieder von dreierlei Art sind. Es handelt sich
nämlich: a) um richtige Reduktion der beobachteten Energie-
verausgabung auf die Gewichtseinheit des Phosphors; b) um
Feststellung desjenigen Bruchteils der zur Präparation des Phos-
phors verwandten (gewogenen) Metallmenge, welcher in den
Zentren des fertigen Phosphors wirklich wirksam ist, welcher also
nicht verloren gegangen ist, sei es durch Verdampfung bei der
Herstellung des Phosphors, sei es durch Zerstörung bereits gebilde-
ter Zentren bei der Herstellung der zu messenden Schicht des
Phosphors; c) um die Ausschließung anderer Phosphoreszenz-
zentren als allein nur der zur betreffenden Emissionsbande ge-
hörigen Dauerzentren; denn diese anderen Zentren würden mit-
gezählte Metallatome zu ihrem Aufbau verbraucht haben, deren
Emission nicht (oder falsch) gemessen worden wäre.
Drittens muß sichergestellt werden, daß sämtliche beobachtete
Zentren des Phosphors absolut maximal erregt waren, d. h. — in
unserer Vorstellung—, daß sämtliche überhaupt aus den Metall-
atomen der Zentren abtrennbare Elektronen auch wirklich bei
der Erregung abgetrennt waren.
Alle diese Schwierigkeiten glauben wir im nachfolgenden
überwunden zu haben, und zwar behandeln wir hier als ein erstes
Beispiel ausschließlich die onDauerbande eines Ga Bi-Phosphors,
so daß es sich um die Lichtemission des Wismutatoms handelt.
3) Die Energieauswertung dieser Yergleichslichtquelle mit der Thermo-
säule ist der Grund der Verzögerung der gegenwärtigen, schon seit dem Früh-
jahr 1912 zur Herausgabe bereiten Veröffentlichung gewesen. Wir wünschten
diese Auswertung, welche in den alten Räumen des Instituts (im Friedrichs-
bau) unter ungünstigen Verhältnissen durchgeführt war, in den geeigneteren
Räumen des Neubaues vor der Veröffentlichung zu wiederholen. Hierbei
ist uns Herr Dr. MüNDLER in sehr dankenswerter Weise behilflich gewesen.
P. Lenard und W. Hausser:
Erstens an der außerordentlichen Geringfügigkeit der zu
messenden Energiemenge, welche selbst in derjenigen Verviel-
fältigung, die durch gemeinsames Ausleuchten sämtlicher Metall-
atome eines geeigneten Phosphorpräparates erzielt wird, der
direkten absoluten Messung spottet, so daß der Umweg über eine
erst herzustellende, in absolutem Maß auswertbare Hilfs-
lichtquelle von gleicher spektraler Zusammensetzung wie die be-
treffende Phosphoreszenzbande eingeschlagen werden mußte^).
Zweitens ist die Ermittelung der Zahl der Metallatome, welche
in einem Phosphorpräparat an der Emission einer bestimmten
Bande beteiligt sind, mit besonderen Schwierigkeiten verknüpft,
welche an sich wieder von dreierlei Art sind. Es handelt sich
nämlich: a) um richtige Reduktion der beobachteten Energie-
verausgabung auf die Gewichtseinheit des Phosphors; b) um
Feststellung desjenigen Bruchteils der zur Präparation des Phos-
phors verwandten (gewogenen) Metallmenge, welcher in den
Zentren des fertigen Phosphors wirklich wirksam ist, welcher also
nicht verloren gegangen ist, sei es durch Verdampfung bei der
Herstellung des Phosphors, sei es durch Zerstörung bereits gebilde-
ter Zentren bei der Herstellung der zu messenden Schicht des
Phosphors; c) um die Ausschließung anderer Phosphoreszenz-
zentren als allein nur der zur betreffenden Emissionsbande ge-
hörigen Dauerzentren; denn diese anderen Zentren würden mit-
gezählte Metallatome zu ihrem Aufbau verbraucht haben, deren
Emission nicht (oder falsch) gemessen worden wäre.
Drittens muß sichergestellt werden, daß sämtliche beobachtete
Zentren des Phosphors absolut maximal erregt waren, d. h. — in
unserer Vorstellung—, daß sämtliche überhaupt aus den Metall-
atomen der Zentren abtrennbare Elektronen auch wirklich bei
der Erregung abgetrennt waren.
Alle diese Schwierigkeiten glauben wir im nachfolgenden
überwunden zu haben, und zwar behandeln wir hier als ein erstes
Beispiel ausschließlich die onDauerbande eines Ga Bi-Phosphors,
so daß es sich um die Lichtemission des Wismutatoms handelt.
3) Die Energieauswertung dieser Yergleichslichtquelle mit der Thermo-
säule ist der Grund der Verzögerung der gegenwärtigen, schon seit dem Früh-
jahr 1912 zur Herausgabe bereiten Veröffentlichung gewesen. Wir wünschten
diese Auswertung, welche in den alten Räumen des Instituts (im Friedrichs-
bau) unter ungünstigen Verhältnissen durchgeführt war, in den geeigneteren
Räumen des Neubaues vor der Veröffentlichung zu wiederholen. Hierbei
ist uns Herr Dr. MüNDLER in sehr dankenswerter Weise behilflich gewesen.