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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 19. Abhandlung): Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37378#0019
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Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren. (A. 19) 19
verloren geht (vgl. Kapitel IV). Es ist dann nicht zu erwarten,
daß die Dauer durch Kühlung auf —-180° noch weit gesteigert
werden könne. Dies wurde ebenfalls bestätigt in besonderen Ver-
suchen, bei welchen der 0,0255- normale Phosphor 1 Stunde 18 Min.
lang nach Schluß der vollen Erregung in flüssiger Luft auf kon-
stant —180° G gehalten und dann erst auf seine Lichtsumme ge-
prüft wurde. Es zeigten sich immer noch 87,5 pc. der Lichtsumme
vorhanden, während derselbe Versuch bei gewöhnlicher Tempe-
ratur noch 77,7 pc. der vollen Lichtsumme ergab, also in der Tat
nicht viel weniger als bei —d80°, ganz wie es nach unserer Vor-
stellung von den Dauerzentren vorauszusagen war^^).
Alle diese Versuche zeigen demnach, daß in der Tat bei der
hohen Lage des oberen Momentanzustandes von CaBi<x die Zimmer-
temperatur genügt, um volle Lichtsummen zu erhalten, wenn nur
Zentren größter Dauer vorhanden sind, wie es bei den geringen
Metallgehalten der Fall ist.

III. Verwendung des Metalles im Phosphor bei der Präparation;
andere Bestätigung der Vorstellungen über die Dauerzentren.
Wir nehmen zunächst an, daß die gesamte bei der Bereitung
verwendete, gewogene Wismutmenge auch im Phosphor geblieben
(nicht etwa durch Verdampfung beim Glühen zum Teil entwichen)
sei, und daß die bei der Bereitung entstandenen Phosphoreszenz-
zentren keiner nachträglichen Zerstörung (durch Oxydation oder
Druck) unterworfen gewesen wären°°). Es ist dann die Frage, ob
die Wismutatome im Phosphor ausschließlich zur Bildung der
GaBia-Dauerzentren verwendet werden, deren blaues Leuchten
wir gemessen hatten; ob nämlich nicht etwa (a) auch andere
32) Es seien hier noch die an den Emissionsfarben bei diesen Versuchen
gemachten Beobachtungen erwähnt, welche ebenfalls in Übereinstimmung
mit bereits Bekanntem waren: Der normale Phosphor leuchtete bei —180°
rotviolett (starke Anwesenheit der roten yBande), der 0,0225-normale
leuchtete nur sehr matt und fahl und zeigte auch beim Erhitzen nur wenig
Rot (wenig y-Bcmde). Das grüne Leuchten des Cu, das in der ersten Zeit
der Emission von—180° an bei 0,0223-normalem Phosphor hell auftrat, war
beim Phosphor mit normalem Bi-Gehalt unmerklich (Unterdrückung der
Phosphoreszenz eines spurenweise vorhandenen Metalles durch größere
Mengen des anderen Metalles, vgl. 1904 8. 657).
33) Die Verdampfungs- und Zerstörungsverluste untersuchen wir in
Kapitel IV gesondert.

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